Trauer

AktuellesWeltliche Trauerkultur

Trauerrede für Thomas Sachs

von Ernst Schwarz
Wir trauern um Thomas Sachs. Die Familie trauert um ihren liebevollen Bruder und Schwager. Wir trauern um einen lieben Freund, Kollegen, Mitstreiter, Genossen, Lehrer, geduldig, zurückhaltend, bescheiden, freundlich, verständnisvoll, zuverlässig, hilfreich, klug, entschlossen und mutig. Wir trauern um einen Kämpfer für eine wirklich  menschliche, eine sozialistische Gesellschaft, in der den Arbeitern, den angeblich kleinen Leuten, die Früchte ihrer Arbeit zugutekommen, in der sie überhaupt eine Ausbildung, einen Arbeitsplatz finden, in der sie selbst gemeinsam ihr Leben und ihre Arbeit organisieren, in der sie selbst gemeinsam die Macht besitzen und ausüben, die sich dann nicht länger in den Händen einer winzigen Minderheit von schwerreichen Ausbeutern befindet, wie es hier und heute noch immer der Fall ist.

Weiterlesen
Kultur & KunstWeltliche Trauerkultur

Der große Sodann ist tot (1. Juni 1936 – 5. April 2024)

Nachruf von Diether Dehm
Der Einmeterachtundsechzig-Kleine musste überwiegend mit kreativer Intelligenz zum Großen wachsen. Mit tiefer Stimme, mit endlos langen Spannungsbögen über seinen Sprechpausen, mit dem argwöhnisch zugekniffenen rechten Auge lud er sein Publikum zum Mitdenken ein. Ob er nun Karl May las, den Brecht oder ob er den ersten ostdeutschen Tatort-Kommissar Bruno Ehrlicher 15 Jahre lang für die ARD spielte. Er war Theaterintendant, Regisseur, Schauspieler, Rundfunksprecher, später Bibliotheksleiter, aber immer: Friedenskämpfer. So sprach er am 15.2.2003 neben Konstantin Wecker und Reinhard Mey am Goldenen Engel in Berlin vor den 500.000 Menschen gegen eine deutsche Beteiligung am Irak-Krieg. Und anrührend davon, wie er seinen Vater an der Ostfront verloren hatte. Peter Sodann wollte im Brecht’schen Sinne nützlich sein.

Weiterlesen
Frieden - Antifaschismus - Solidarität

Kondolenzschreiben des Deutschen Freidenker-Verbandes

Sehr geehrte Damen und Herren,
der Deutsche Freidenker-Verband trauert mit Ihnen um die Opfer der barbarischen Terroranschläge und drückt im Namen seiner Mitglieder tiefempfundenes Mitgefühl aus. Der „kollektive Westen“ scheint bei in seinem Krieg gegen Russland sogar vor der massenhaften Ermordung friedlicher Menschen nicht zurückzuschrecken. Dies zeigt den völligen Verlust menschlicher Maßstäbe, Werte und Moral nicht nur bei den unmittelbar beteiligten Verbrechern, sondern auch bei deren Auftraggebern. Zugleich ist dies ein ultimatives Zeichen, dass die Zeit für den Abstieg des Imperialismus gekommen und das Ende seiner Hegemonie unwiderruflich ist. Wir versichern den Angehörigen der Opfer und allen Bürgern der Russischen Föderation, den Mitgliedern der Volksvertretungen, der Regierung und dem Präsidenten, den Staatsorganen und bewaffneten Kräften in diesen schweren Stunden unsere Solidarität und Freundschaft.

Weiterlesen
Demokratie – Medien – Aufklärung

Ansprache des russischen Präsidenten Wladimir Putin an russische Bürger

Fernsehansprache des Präsidenten der russischen Föderation, Wladimir Putin, vom 23.03.2024
Liebe Bürger Russlands! Ich wende mich an Sie im Zusammenhang mit dem blutigen barbarischen Terroranschlag, dem Dutzende friedliche unschuldige Menschen, unsere Mitbürger, darunter Kinder, Jugendliche und Frauen, zum Opfer gefallen sind. Für das Leben der Verletzten, aller, die sich in einem schweren Zustand befinden, kämpfen jetzt die Ärzte. Ich bin sicher, dass sie alles Mögliche, ja Unmögliche tun werden, um das Leben und die Gesundheit aller Verwundeten zu erhalten. Mein besonderer Dank gilt den Besatzungen der Krankenwagen und Rettungshubschrauber, den Sondereinsatzkräften, den Feuerwehrleuten und den Rettungskräften, die alles gemacht haben, um Menschenleben zu retten, die Betroffenen aus dem Feuer, aus dem Epizentrum des Brandes und des Rauchs herauszuführen und noch größere Verluste zu verhindern.

Weiterlesen
Demokratie – Medien – Aufklärung

Chemnitz und die „Hetzjagden“ – Rückblick auf eine konstruierte Wirklichkeit

Beitrag von Dagmar Henn
Vielleicht ist es nach den letzten Jahren etwas einfacher geworden, einige Ereignisse in der Vergangenheit noch einmal zu betrachten. Schließlich ging ein großes Narrativ nach dem anderen über die deutsche Gesellschaft hinweg, eins so konstruiert wie das andere. Nach den Corona-Jahren, der NATO-Erzählung zur Ukraine und der Unterstützung für den Völkermord in Gaza ist es leichter als damals, die Erzählungen von Köln bis Chemnitz als das zu identifizieren, was sie waren. Der Anlass dafür sind einige Prozesse in Chemnitz, in denen es um Ausschreitungen am 1. September 2018 ging. Ja, tatsächlich, die Prozesse finden erst fünf Jahre danach statt, aber die Mainstreammedien lassen es sich nicht nehmen, die alte Mär von den „Hetzjagden“ wieder aufzuwärmen.

Weiterlesen
Weltliche Trauerkultur

Wir trauern um Edi Mader

Mit Edi verlieren wir einen aufrechten und vorbildlichen Menschen, einen liebenswerten Freund und zuverlässigen Genossen.
In einer Arbeiterfamilie in Ulm geboren, zweieinhalb Jahre nach dem Machtantritt der Faschisten in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, erlebte er als kleines Kind, wie sein Vater als Kommunist Schikanen der Nazis ausgesetzt war, mehrfach seine Arbeit als Bauschlosser verlor, und 1941 zum Kriegsdienst gezwungen wurde. …
Aufgrund langjähriger Verbundenheit mit Jugoslawien und als Kenner seiner Geschichte empörte ihn die NATO-Aggression gegen das Land 1999 und er engagierte sich als Kämpfer für Gerechtigkeit gegenüber dem serbischen Volk. Dies war auch das entscheidende Motiv für ihn, im Jahr 2000 Mitglied des Freidenkerverbandes zu werden.

Weiterlesen
Weltanschauung & PhilosophieWeltliche Trauerkultur

Wir trauern um Dr. Werner Seppmann

Mit Werner verliert die Linke in Deutschland einen bedeutenden marxistischen Philosophen und Soziologen, der Deutsche Freidenker-Verband verliert ein profiliertes Mitglied seines Beirats.
Sein Schaffen folgte dem Ziel, die Marx’sche Lehre als Instrument der gesellschaftlichen Erkenntnis, der Kapitalismuskritik und der sozialistischen Perspektive lebendig zu halten und als Instrument gegen die Unterwerfung unter spätkapitalistische Herrschaftsinteressen zu schärfen. Dabei war er dem Dogmatismus ebenso abhold wie dem Revisionismus und mahnte, die Werke der Klassiker nicht als Zitatenschatz zu behandeln. Als Waffe für Gesellschaftsveränderung benötigt ein zukunftsfähiger Marxismus-Leninismus neben der philosophischen Fundierung ständig die Integration neuer empirischer Erkenntnisse.

Weiterlesen
Kultur & KunstWeltliche Trauerkultur

Trauerrede für André Müller sen.

Trauerrede von Klaus Hartmann für André Müller sen.
Wir trauern um unseren Genossen André Müller sen.. Wir verlieren einen Vater, einen liebenswerten und wertvollen Menschen, einen zuverlässigen, standhaften Genossen; der Deutsche Freidenker-Verband verliert sein ältestes Beiratsmitglied.
André wurde am 8. März 1925 geboren, in Köln, in einer Arbeiterfamilie, unter dem Namen Willi Fetz. Den André Müller legte er sich als Künstlernamen zu, urdeutsch der Nachname, aber als bewussten Bruch dazu den französischen Vornamen, wie er verschmitzt erklärte. Der sen. kam später dazu, als Gag. Damit ein jüngerer Journalist namens André Müller keine Verwechslung fürchten musste, machte es unserem André Vergnügen, jetzt für dessen Vater gehalten zu werden.

Weiterlesen
Weltliche Trauerkultur

Wir trauern um André Müller sen.

Nachruf auf André Müller sen.
André, geboren in einer kommunistischen Arbeiterfamilie und mit bürgerlichem Namen Willi Fetz, erlernte das Tischlerhandwerk, bevor er Dichter, Theaterkritiker und Kulturredakteur wurde und sich als Autor von Erzählungen, Romanen, Kinderbüchern, Anekdoten, Satiren und Bühnenstücken sowie als Dramaturgie-Dozent einen Namen machte. Zu seinen bedeutendsten Leistungen gehört die historisch-materialistische Interpretation von Shakespeares Dramen, mir der er einen Schlüssel zum gesellschaftspolitischen Verständnis dieser Epoche liefert.

Weiterlesen
Arbeit & SozialesWeltliche Trauerkultur

Abschied von Christian Krähling

Trauerrede von Ernst „Ernesto“ Schwarz für Christian Krähling (10. Dezember 1977 – 10. Dezember 2020)
Die Familie trauert um ihren liebevollen Vater, Sohn und Bruder.  Wir trauern um einen lieben Freund, Kollegen und Genossen, wie wir uns kaum einen besseren wünschen konnten. Wir trauern um einen Kämpfer für eine wirklich menschliche, eine sozialistische Gesellschaft, in der den Arbeitern, den angeblich kleinen Leuten, die Früchte ihrer Arbeit zugute kommen, in der sie selbst gemeinsam ihr Leben und ihre Arbeit organisieren, in der sie selbst gemeinsam die Macht besitzen und ausüben, die sich nicht länger in den Händen einer winzigen Minderheit von schwerreichen Ausbeutern befindet, wie es hier und heute noch immer der Fall ist.

Weiterlesen
Weltliche Trauerkultur

Wir trauern um Prof. Erich Buchholz

Nachruf auf Prof. Dr. jur. habil. Erich Buchholz, 08.02.1927 – 11.12.2020
Erich Buchholz, in Berlin geboren und aufgewachsen, studierte 1948 bis 1952 Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität. Nach der Promotion 1953 und seiner Habilitation 1963 wurde er 1965 Professor und war von 1966 bis 1989 Dekan der Juristischen Fakultät sowie Leiter des Strafrechtsinstituts an der Humboldt-Universität. Er war ein in der DDR und international anerkannter Rechtswissenschaftler und Kriminologe und gehörte zu den Schöpfern eines sozialistischen deutschen Strafrechts. … Erich Buchholz war 1989 Gründungsmitglied des Freidenkerverbandes der DDR und der erste Vorsitzende seines Berliner Landesverbandes.

Weiterlesen