Mea Culpa? Gegen die Missverständnisse päpstlicher „Schuldbekenntnisse“
Rede von Klaus Hartmann auf einer Mitgliederversammlung
Am 12. März 2000 wurden die Augen der Weltfernsehgemeinde auf einen Gottesdienst in Rom gerichtet. Nach wochenlangen Ankündigungen, Spekulationen und häppchenweisen Vorveröffentlichungen wurden die Papst-Worte mit Spannung erwartet, mit denen er sich zur Schuld der Kirche äußern und um Vergebung bitten wollte. Das Medienspektakel war perfekt inszeniert, bloß zum dürftigen Inhalt des „Schuldbekenntnisses“ stand es im umgekehrt proportionalen Verhältnis. Insofern geht die Kirche offenbar mit der Zeit – im Zeitalter der Event-„Kultur“ bedeutet die Show alles, der Inhalt nichts.