Die Trennung von Staat und Kirche – Herausforderung für die Freidenker
Beitrag von Prof. Dr. Hans-Günter Eschke
Am Ende des XX. Jahrhunderts gewinnt die traditionelle Forderung der Freidenker nach der Trennung von Staat und Kirche zunehmend an Aktualität. Kürzlich stellte der einstige Leiter des vatikanischen Sekretariats für die Nichtglaubenden, der Kardinal Franz König, mit dem Blick auf die wachsende Säkularisierung fest: „Immer weniger Menschen bekennen sich zu einer religiösen Überzeugung, beachten religiöse Gebote und beteiligen sich an religiösen Tätigkeiten. Diese Tendenz spiegelt weniger eine Feindschaft gegen die Religion wider als vielmehr eine vollkommene Gleichgültigkeit.“ Das heißt aber, daß eine zunehmende Zahl Menschen das Vertrauen zumindest zu den christlichen Kirchen als einst gültig erscheinenden Mittlern menschlicher Werte und weltanschaulicher Perspektiven verloren hat.