Veranstaltungen in den DFV-Landesverbänden

Vortrag: Töten für Deutschland

Das Kommando Spezialkräfte in den Dunkelzonen der Demokratie

Vortrag und Diskussion mit

Jürgen Rose, Oberstleutnant a.D.

Vorstandsmitglied im Arbeitskreis Darmstädter Signal
und Mitglied des Freidenkerverbandes

 

Samstag, 25.01.2020, 14:00 Uhr
Gärtnerhäuschen der Naturfreunde
Bieberer Straße 276, Offenbach

Parkplatz vorhanden,
S 1 und S 8 bis Offenbach Ost,
Buslinie 102, Hst. Heusenstammer Weg

 

Immer wieder fallen Soldaten des im baden-württembergischen Städtchens Calw stationierten Kommandos Spezialkräfte (KSK) durch rechtsradi­kale Vorfälle auf. Auch enttarnt der Militärische Abschirmdienst der Bundeswehr (MAD) dort regel­mäßig rechtsradikale Soldaten. Die Zahlen zeigen: In der sogenannten „Eliteeinheit“ gibt es über­durchschnittlich viele Verdachtsfälle. In den ver­gangenen zwei Jahren wurden knapp 40 Straf­verfahren gegen Angehörige des KSK eingeleitet. Damit liegen die Verdachtsfälle in Relation zur Gesamtstärke des KSK deutlich über dem Durch­schnitt in der Bundeswehr, wie ein Vertreter des Verteidigungsministeriums Ende September 2019 im Verteidigungsausschuss festgestellt hat.

Auch in diversen rechtsextremen Netzwerken sind aktive und ehemalige Angehörige des KSK be­reits aufgefallen. Ein Offizier des KSK war als Hauptmann einschlägig aufgefallen, als er eine Hass- und Drohmail an den Referenten der heu­tigen Veranstaltung versandt hatte. Dessen unge­achtet ließ des Bundesministerium der Verteidi­gung diesen Soldaten weitere zwölf Jahre an ent­scheidenden Positionen im Dienst und beförderte ihn sogar noch zum Oberstleutnant, bevor es ihn schlussendlich als Anhänger der sogenannten Reichsbürger, deren Ansichten er im Netz ver­breitete, vom Dienst suspendierte.

Neben der problematischen Nähe zum Rechts­radikalismus bietet der Umstand, dass Deutsch­lands „Spezialkrieger“ im Auftrag einer Exekutive, die sich zumindest partiell von den verfassungs­rechtlichen Vorgaben gelöst hat, schmutzige Aufträge im Rahmen eines erstens völkerrechts­widrigen und zweitens gegen die Regeln des Humanitären Völkerrechtes geführten „Krieges gegen den Terror“ erledigt, besonderen Anlass zur Sorge. Letzteres wirft die Frage auf, ob ein solcher, als elitär deklarierter Geheimverband, wie ihn das KSK konstituiert, mit den Strukturen, aber auch Normen und Werten eines entwickelten demo­kratischen Gemeinwesens vereinbar sein kann oder ob es sich dabei nicht realiter um eine demo­kratiewidrige Truppe handelt.

Wir erinnern mit dieser Veranstaltung an den Tag der Machtübertragung an Hitler am 30. Januar 1933. Sie wird unterstützt durch die Offenbacher Friedeninitiative (OFI) und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten

 

im Anschluss:

Mitgliederversammlung des DFV Stadt und Kreis Offenbach


 Flyer zur Veranstaltung (PDF-Dokument)


Bild: KenFN