Joseph Kardinal Ratzinger alias Papst Benedikt XVI. und sein Verständnis für pädophile Priester
Zum drohenden Papstbesuch* (I)
* (eigentlich das falsche Wort, denn anders als beim Krankenbesuch oder Zoobesuch besuchen ja nicht wir ihn, sondern er sucht uns heim)
Zur Jahreswende kolportierten die Medien diverse päpstliche Predigten, in denen er die weltweite Gewalt gegen Christen beklagte. Die Minderjährigen und in kirchlichen Institutionen Erzogenen hat er nicht gesondert erwähnt und wohl auch nicht gemeint. Nach einem Jahr der Enthüllungen über priesterliche Sexskandale bleibt vielen verschwommen in Erinnerung, der Papst habe sich für die Fehltritte seiner Brüder entschuldigt. Auch dies zählt zu den Missverständnissen.
Einerseits entschuldigte er sich nur für die Übergriffe der Priester in den USA und Irland. Und andererseits stellte er in seiner traditionellen Weihnachtsbotschaft an die Kardinäle seine Sicht der Dinge klar. Dass dies bloß für die Medien in Irland ein Thema war, ist ein Skandal unserer ‚Informationsgesellschaft‘.
Der Belfast Telegraph berichtete am 21.12.2010: Zwar habe der Papst eingeräumt, dass die Enthüllungen des Missbrauchs eine „2010 unvorstellbare Dimension erreicht“ hätten, was die Kirche beschämt habe. Jedoch: „Wir können nicht schweigen über den Kontext jener Zeiten, in denen das geschah“, denn die Zunahme der Pornografie mit Kindern „schien in gewisser Weise von der Gesellschaft zunehmend als normal betrachtet zu werden“. Anders als heute sei in den 1970er Jahren Pädophilie nicht als „absolut schlecht“ bewertet worden.
Der Belfast Telegraph lässt zu diesen vermeintlich ‚mildernden Umständen’ Missbrauchsopfer zu Wort kommen, von denen eines entgeistert fragt: „Ich weiß nicht, welchen Umgang der Papst in den letzten 50 Jahren gepflegt hat“.
(aus: „Freidenker“ 1-2011)
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