§ 218: Keinen Schein von den Scheinheiligen!
§ 218: Die Bischöfe wollen nur noch zum Schein beraten, aber keine Scheine mehr ausstellen.
Freidenker raten: Keinen Schein von den Scheinheiligen
In Sorge gebeugt und mit einem Denken, das seinem Krummstab immer ähnlicher wird, hat sich der „Nachfolger Petri“(?) an seine deutschen „Brüder“ gewandt. Zur Sorge hat Karol Wojtyla alias Papst Gründe genug. Am 12. Januar 1998 erst verlor er, der den Geschlechtsakt nur zum Zwecke der Fortpflanzung gelten lassen will, seinen Kammerherrn Enrico Sini Luzi – mit einem Kerzenständer erschlagen während Sado-Maso-Spielen. Aber mehr noch sorgt sich der heilige Vater um das ungeborene (und ungezeugte!) „Leben“ – denn künstliche Geburtenkontrolle und Abtreibung seien „abscheuliche Verbrechen“, so „ER“ zuletzt am 22. Januar 1998 in Santa Clara auf Cuba. Daß den Papst nur edle Motive umtreiben, bestätigte er bei seiner Rückkehr nach Rom: Er äußerte die Hoffnung, daß seine Cuba-Reise ähnlich wirken werde, wie seine „Pilgerreise“ nach Polen 1979, die die „Wende“ einleitete. (‚Frankfurter Rundschau‘, 29. 1. 1998)
Welche Geister der alte Herr mit seinen wundersamen Botschaften ruft, hat am 29. Januar 1998 der Terror katholischer Fundamentalisten zum wiederholten Mal deutlich gemacht. In Birmingham (Alabama) starb beim Bombenanschlag auf eine Klinik für Schwangerschaftsabbrüche ein Polizist, eine Krankenschwester wurde schwer verletzt. 1997 wurden in den USA 6 Bomben- und 7 Brandanschläge auf Kliniken gezählt.
Die deutschen Bischöfe sind aufgrund der „dringlichen Bitte“ ihres Vorbeters in die Knie gegangen, und haben eine eigene „Fristenregelung“ beschlossen. Nach einer „Übergangsfrist“ sollen katholische Beratungsstellen keine Beratungsscheine mehr ausstellen, die der Erzreaktionärbischof Dyba schon immer als „Tötungslizenzen“ diffamiert hat. Der gleiche Dyba, der als Reichsmilitärbischof verkündet, jeder, der die Bundeswehr angreife, bekomme es mit ihm zu tun. Und der sich zur Entschädigung gern von der Flugbereitschaft der Bundesluftwaffe kostenlos näher zum Herrn tragen läßt.
Dabei gibt es eine einfache Möglichkeit, wie den Bischöfen und natürlich besonders den Frauen geholfen werden könnte: Der Gesetzgeber müßte einfach die Pflicht zur Zwangsberatung vor einem Abbruch wieder streichen, die die GegnerInnen des Selbstbestimmungsrechts der Frau in ihr neues „Abtreibungsrecht“ hineingebastelt haben!
Gelegenheit dazu besteht ohnehin, wenn nach dem Willen der Frau Claudia Nolte, IM des Vatikan in der Bundesregierung, demnächst das „Abtreibungsrecht“ wieder auf den Prüfstand soll. Es käme dann auf die Mehrheit „diesseits von Kohl“ an, keine frauenfeindlichen Kompromisse mehr zu akzeptieren.
Solange die aktuelle Gesetzeslage aber noch gültig ist, erwarten wir von den Landesregierungen: keine Mark mehr für katholischen Beratungsstellen, die Frauen statt einer Hilfe zusätzliche Probleme mittels Indoktrination mit der verquasten päpstlichen Ideologie bereiten!
Freidenkerinnen und Freidenker kämpfen seit Beginn des Jahrhunderts gegen den kirchlichen Monopolanspruch in ethischen und moralischen Fragen – für das Selbstbestimmungsrecht der Frau !
Wir fordern:
- Weg mit der Zwangsberatungspflicht!
- Flächendeckendes Angebot von religiös/weltanschaulich neutralen Familien- und Sexualberatungsstellen! Bereitstellung geeigneter pharmakologischer (wie RU 486) und anderer medizinischer Methoden für einen möglichst schonenden Schwangerschaftsabbruch!
- Lebenskunde- statt konfessionellem Religionsunterricht!
Und wir bleiben dabei:Ersatzlose Streichung des § 218!
Trennung von Staat und Kirche!
ViSdP: Deutscher Freidenker-Verband e.V. e.V. – Verbandsvorstand, Klaus Hartmann, Starkenburgring 4, 63069 Offenbach am Main, Tel/Fax 069-835850
Bild: https://pixabay.com/de/users/WikimediaImages-1185597/