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Treffen Trump/Putin und Militaristen am Rande des Nervenzusammenbruchs

In der Rubrik Tagesdosis wurde am 20.07.2018 bei KenFM der Beitrag „Treffen Trump/Putin und Militaristen am Rande des Nervenzusammenbruchs“ von Klaus Hartmann, Vorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes, veröffentlicht.

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Der Beitrag ist auch auf YouTube verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=yDOi7jH_kt4

 

Tagesdosis 20.7.2018 – Treffen Trump/Putin und Militaristen am Rande des Nervenzusammenbruchs

Ein Kommentar von Klaus Hartmann.

Das Treffen der Präsidenten Trump und Putin in Helsinki wird einen langen Nachhall haben. Denn der Befund „keine konkreten Ergebnisse“ aus den Abteilungen für Betreutes Denken (hier der GEZ-finanzierten ARD-Tagesschau) wird durch ihre eigene Aufgeregtheit und Hetze selbstredend Lügen gestraft. Der ARD-US-Korrespondent Niemann brachte die Trump-Erklärung, „es eröffneten sich jetzt neue Möglichkeiten für Frieden und Stabilität“ mit dem entlarvenden Satz zusammen: “der überwiegende Teil der Begleitpresse hier reagierte entsetzt“.

Besser aufeinander schießen statt miteinander reden – so lautet offenbar das Leitmotiv der Medienmeute angesichts des sie so fürchterlich frustrierenden Treffens. Was von dem Treffen zu halten ist, dazu hat man es nicht abwarten müssen, es hätte gar nicht stattfinden müssen. Denn das ist auch das Hauptproblem: Es hätte gar nicht stattfinden dürfen, wenn es nach der transatlantischen Kriegspartei gegangen wäre. Deshalb hat das Erste Deutsche Regierungsfernsehen schon drei Wochen vor dem Ereignis für die rechte Sicht auf das Treffen gesorgt: „Kritisch beäugt“ werde der Gipfel, meldet ein gewisser Ganslmeier vom ARD-Studio Washington, und stellte seinen Beitrag unter das Motto: „Kritik an Trumps ‚Kniefall‘ vor Putin“.

Das (GEZ-finanzierte) Regierungsradio Deutschlandfunk meldete zwei Tage vor dem Ereignis: „Vor Treffen mit Putin: US-Präsident Trump – brandgefährlich“. Der US-Korrespondent Kößler vom Deutschlandradio aus Washington weiß um die Gefahr: „Trump hat sich noch niemals kritisch über den starken Mann im Kreml geäußert“, und er sei sich „mit Wladimir Putin in bedenklich vielen Punkten einig“. Kößlers Alptraum geht weiter, da es „die beiden mächtigsten Männer der Welt in der Hand haben, die Nachkriegsordnung aus den Angeln zu heben. Die Rede ist bereits von einer Neuauflage Jaltas, der machtpolitischen Aufteilung der Welt, dieses Mal unter Einbeziehung Chinas.“

Jalta als Konferenzort der Alliierten der Anti-Hitler-Koalition löst immer noch bemerkenswerte Reflexe aus, die man eher nicht antifaschistisch nennen kann. „In Trumps und Putins neuer Welt würden keine Regeln mehr gelten, sondern allein die Macht. Und nicht die Stärke des Rechts. Sondern das Recht des Stärkeren“, so unser bezahlter Regierungskorrespondent, nach einem Dutzend völkerrechtswidriger Angriffskriege. Fortgeschrittene Demenz? Nein, wahrscheinlich nur Lügenpresse in Hochform.

„Trump ist Putin nicht gewachsen“ – diese Äußerung des US-Autors D’Antonio machte „Bild“ zur Schlagzeile. Da ist der deutsche Außenminister zum Glück von anderer Statur. Das Bewusstsein darüber verlieh ihm sogar die Kraft, vor dem Gipfel den US-Präsidenten „warnen“ zu können. Nach dem ersten Schreck über so viel diplomatisches Talent denkt man zwangsläufig an den legendären Bayern-Trainer Giovanni Trapattoni: „Was erlauben Maasmännchen?“, und setzt mit Trapattoni fort: Ein Minister „wie Flasche leer“.

Die „Süddeutsche“ brachte am Tag des Treffens ein Interview mit dem Moskauer Politologen Kolesnikow, Tenor: „Für Putin ist Trump ein nützlicher Idiot.“ Die Hetze nach dem Treffen unterschied sich davon nicht. Im (GEZ-finanzierten) „ARD-Brennpunkt“ wurden Russlandhasser wie Lielischkies und Röttgen vernommen, mit dem Ergebnis: „Man hat das Gefühl, Putin hat Trump massiv in der Hand“. Kommentar eines Rainald Becker: „Da haben sich zwei Gefährliche gesucht und gefunden“. Während seriöse Information Fehlanzeige ist, kam man bei der Suche nach dem größten Skandal des Treffens zielsicher zur vermeintlichen „Einmischung Russlands in den US-Präsidenten-Wahlkampf“. Die Ermittlungen zur sogenannten „Russland-Affäre“ nannte Trump treffend eine „Hexenjagd“, und Putin „innenpolitische Spielchen“. Darauf erwiderte der Oberkommandierende der US-Russlandhasser John McCain, der Helsinki-Gipfel sei „einer der infamsten Auftritte, die ein amerikanischer Präsident je hatte“, und Obamas CIA-Chef und IS-Förderer John Brennan sprach gar von „Landesverrat“. Abgeordnete der Demokraten wollen jetzt Trumps Dolmetscherin vorladen, damit sie ausplaudert, was unter vier Augen mit Putin besprochen wurde.

Sonderermittler Mueller hatte rechtzeitig zur Störung des Gipfels eine Anklageschrift gegen russische Geheimdienstmitarbeiter in die Welt gesetzt, Vorwurf: Diebstahl und Veröffentlichung vertraulicher Dokumente, „mit dem Ziel, Clintons Glaubwürdigkeit zu beschädigen“. Bedauerlicherweise wurde auf der Gipfelpressekonferenz nicht aus den Mails der Kriegsverbrecherin zitiert, die sie u.a. als Unterstützerin des rechten Staatsstreichs in Honduras und als treibende Kraft beim Aggressionskrieg gegen Libyen zeigen. Das sind die wirklichen Skandale, nicht deren Aufdeckung. Die „Verräter“-Rufe nötigten Trump nach seiner Rückkehr zum Bekenntnis, er habe sich bei der Pressekonferenz missverständlich ausgedrückt: „Warum sollte Russland nicht verantwortlich sein?“, hätte der Satz eigentlich heißen müssen, allerdings ergänzte er: „Es könnten auch andere Menschen sein. Es gibt eine Menge Menschen da draußen.“

Am Abend nach dem Treffen hatte (der GEZ-finanzierte) Atlantikbrücken-Kleber einen Kleine-Brockhoff (nicht zu verwechseln mit dem Großen Brockhaus) zu Gast. Der war zuvor Planungsstabschef beim Pfaffen-Präsidenten Gauck, jetzt beim „German Marshal Fund“, dessen Name schon belegt, dass hier lupenrein deutsche Interessen vertreten werden, und der „eine millionenschwere Stiftung des Bundes“ sein soll, wie Kleber bemerkte. Kleine-Brockhoff gab zum Besten, „dass dieser Präsident die Weltordnung, wie sie existiert, umkrempeln will“. Diese Befürchtung erklärt ziemlich genau das Hyperventilieren der militaristischen, transatlantischen Hirnis und der als NATO-Pressestellen arbeitenden Medien.

„Ist Präsident Trump ein Verräter, weil er Frieden mit Russland will?“, fragt der konservative ehemalige US-Unterstaatssekretär Paul Craig Roberts. Die Kriegsverbrecherin und Clinton-Freundin Madeleine Albright befindet jedenfalls: „Der Stuhl des Führers der freien Welt ist leer“. Für die Londoner Times „ist klar, dass die Bündnisse, auf denen sich die Weltordnung gründet, in Gefahr sind“. Na, wenn das keine gute Nachricht ist. So hatte schon Rainer Rupp (RT deutsch, 16.07.18) analysiert: „Im Westen grassiert die Angst – vor dem Frieden. Sie haben Angst um ihr verbrecherisches Geschäftsmodell, von dem sie jahrzehntelang profitiert haben.“

Nach solchen Aussagen wird die Niedertracht der Anti-Trump-Hetze verständlich: „Ich würde eher für den Frieden ein politisches Risiko eingehen, als zu politischen Zwecken den Frieden aufs Spiel setzen.“
[Quelle: twitter.com, gepostet von Donald Trump am 16.07.2018]
Bleibt noch die Frage, warum jene, die sich ganz ironiefrei selbst „Qualitätsmedien“ nennen, so ein jämmerliches Bild abgeben: Gift und Galle verspritzen, auf unterstem Niveau. Wollen sie Einschaltquoten und Auflagen weiter senken? Wollen sie bekräftigen, wie gleichgeschaltet sie sind, dass sie Soldschreiber der NATO sind, dass sie den Titel „Lügenpresse“ zu Recht tragen?

Eines scheint ihnen bei ihrem jüngsten Manöver gründlich misslungen zu sein: Den Trump hauen, aber den Putin meinen, sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Dass dies nicht meiner Fantasie entspringt, bestätigt der FAZ-Leitartikler am 18.07.18: Man dürfe den Widerstand gegen Trump nicht nur als Empörung deuten, „sondern auch und vor allem als Versuch, Putin das Spiel zu verderben“. Doch ist dieser Zwei-Fronten-Krieg gegen die Präsidenten der USA und Russlands zu gewinnen? Offenbar nicht, denn zwecks Erfolgskontrolle für die Wirksamkeit der eigenen Gehirnwäsche werden immer wieder Meinungsumfragen veranstaltet, so zuletzt vom Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Ergebnis: Quer durch die Anhängerschaft sämtlicher Parteien hält man Putin für sympathischer, kompetenter und mächtiger und Trump für gefährlicher. Fast zwei Drittel der Deutschen (64 Prozent) halten Trump für eine größere Gefahr für den Weltfrieden als Putin (16 Prozent).

Na, da haben die Meinungsmacher aber was gekonnt. Auf welch seltsame Wege sie ihr Anti-Trumpismus verschlägt, belegt gerade der „stern“-Kolumnist Hans-Ulrich Jörges in der Ausgabe vom 19.07.18: Nicht die USA, sondern die anderen EU-Staaten sollten raus aus der NATO, denn da habe Trump schon Recht – die NATO sei obsolet. So verquer man die Argumentation finden mag, Hauptsache das Ergebnis stimmt. „Raus aus der NATO“ ist das wirksamste Gegengift, die logische Konsequenz aus der antirussischen Volksverhetzung und Konfrontationspolitik.

Quelle der Erstveröffentlichung: https://kenfm.de/tagesdosis-20-7-2018-treffen-trump-putin-und-militaristen-am-rande-des-nervenzusammenbruchs/

Der Beitrag ist auch auf YouTube verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=yDOi7jH_kt4


Bild: Screenshot der Videoveröffentlichung bei KenFM