FREIDENKER 3-24 EXTRA – Deindustrialisierung
FREIDENKER Nr. 3-24, EXTRA September 2024, 83. Jahrgang
Deindustrialisierung
Dieses Heft enthält die Redebeiträge der Konferenz des Deutschen Freidenker-Verbandes „Deindustrialisierung “ vom 20. April 2024 in Retgendorf bei Schwerin
Das Heft befindet sich derzeit im Druck. Die Auslieferung erfolgt voraussichtlich Ende September / Anfang Oktober 2024
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
in diesem Heft sind die Beiträge zur Konferenz über „Deindustrialisierung“ versammelt, die wir mit Unterstützung des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden am 20.04.2024 in Retgendorf bei Schwerin durchgeführt haben. Als wir gut ein Jahr vorher die Konferenz-Idee beraten hatten, war das Wort von der Deindustrialisierung noch verpönt, als „Stoff für Verschwörungsgläubige“, „Querdenker“ und „neue Staatsfeinde.“ Heute ist die Entwicklung in allen Talkshows und Stellungnahmen von Unternehmerverbänden unbestritten. Ende 2023 gab der tölpelhafte Insolvenzminister zu Protokoll, wir kämen „langsamer aus der Krise heraus als gedacht“ (das Wort „gedacht“ aus seinem Munde – einfach köstlich!), und für 2024 „erwartete“ er 1,4% Wachstum – daraus wurden erst 0,4% und real 0,0%. Zu den vielen in den Beiträgen genannten Daten nur noch diese: Im ersten Halbjahr 2024 stieg die Zahl der Konkurse auf 8.019, das sind 29,5% mehr als im Vorjahreszeitraum.
Das sind Ergebnisse eines Politikmix aus Inkompetenz, Knechtsgeist gegenüber den USA, pathologischem Russenhass und einer grün angestrichenen posthumanen Agenda.
Echt aufwärts geht es nur bei der Kriegstüchtigkeit: Auf 53,5 Milliarden steigt der „offizielle“ Rüstungshaushalt, dazu kommen 22 Mrd. aus den Kriegskrediten. Sind diese bis 2028 verbraten, steigen die Kriegsausgaben auf irrwitzige 80 Mrd. Euro. Ohne Bundestagsvotum, geschweige denn öffentliche Diskussion, verkündeten Scholz und Baerbock beim NATO-Gipfel in Washington den „Beschluss“ zur Stationierung neuer US-Raketen in Deutschland ab 2026, die bis zur Kündigung des INF-Vertrags durch die USA verboten waren. Dazu zählt die Hyperschallrakete „Dark Eagle“ mit einer Flugzeit von 10 Minuten bis Moskau, von der Nord-Ukraine nur 5 Minuten – eine typische Erstschlagwaffe. Sie macht Deutschland zum potenziellen Ziel eines Gegenschlages. Dagegen muss Protest auf die Straße getragen werden: Keine Zustimmung zur Stationierung und NATO raus – aus der Ukraine und aus Deutschland!
Herzlichst Sebastian Bahlo
Inhalt:
Thema
- Klaus Hartmann
Die Ideologie der Produktivkraftvernichtung - Manfred Sohn
Der Abstieg von „Made in Germany“ – Aspekte der Deindustrialisierung des imperialistischen Deutschlands - Wolfgang Beck
Alles hat ein Ende – auch die Marktwirtschaft - Werner Rügemer
Ausweg aus dem gefährlichen Vasallen-Status - Rainer Rupp
Absteiger und Aufsteiger - Sebastian Bahlo
„Zeitenwende“: Krise des Imperialismus, neue Bedingungen des Klassenkampfs
Leserbriefe
- Zum Artikel von Diether Dehm: „Ein neuer deutscher Faschismus – kommt er wieder ‚völkisch`‘?“ (Freidenker 2-24)
Neue und lieferbare Aufkleber
Karlheinz Schulz zum 102. Geburtstag
Trauer um Prof. Dr. Herbert Hörz
Bücher für Freidenker
- Gabi Müller-Ballin: Andreas, Lubov, Jaques – Vergessene Fremdarbeiterkinder in Nürnberg während des Zweiten Weltkrieges
Rezension von Gudrun Huhn - Raimund Ernst (Hrg.): Krieg kommt nicht aus einer schwarzen Wolke, Beiträge von Kurt Barthel (KuBa)
Rezension von Bernd Gerwanski
Lyrik
- Dieter Süverkrüp
Das Lied von Kalle seiner Freundin
Die Redebeiträge sind hier zum Teil als Videos verfügbar: https://www.freidenker.org/?p=18866
Online-Ausgabe:
Das Heft kann hier voraussichtlich ab dem 15.09.2025 komplett als PDF-Dokument angesehen und heruntergeladen werden.
