Frieden - Antifaschismus - Solidarität

Nachruf für Wolfgang Jung

Wolfgang Jung

27.01.1938 — 21.06.2024

Von Klaus Hartmann

↓ zum Anhang

Mit Wolfgang verliert die Friedensbewegung einen unermüdlichen Kämpfer gegen den Krieg und insbesondere gegen Deutschlands „Kriegsdrehscheibe“, die US-Air Base Ramstein nahe Kaiserslautern in der Pfalz. Ihn „Urgestein der Friedensbewegung“ zu nennen, ist zwar nicht falsch, aber es erfasst sein spezielles Engagement ungenügend – Wolfgang war in erster Linie Friedensforscher, Aufklärer und Mahner.

Von seinen zahlreichen Aktivitäten zur Bewahrung des Friedens ist an erster Stelle die gemeinsam mit seiner Ehefrau Fee Strieffler herausgegebene Internetzeitung „Die LUFTPOST – Friedenspolitische Mitteilungen aus der US-Militärregion Kaiserslautern /Ramstein“ zu nennen. Sie erschien von November 2004 bis April 2021 mit 3.185 Ausgaben und fand viele Tausend Leser im In- und Ausland. Grundlage der faktenbasierten Informationen waren zumeist die von Wolfgang Jung übersetzten, öffentlich zugänglichen offiziellen Mitteilungen aus US-Regierungs- und Militär-Quellen sowie Artikel von US-Autoren.

Die „Luftpost“ bleibt auch in Zukunft eine Fundgrube für alle friedenspolitisch interessierten Menschen, denn Fee und Wolfgang haben darin alle erreichbaren militärstrategischen, geopolitischen und waffentechnischen Informationen aus Strategiepapieren sowie in- und ausländischen Zeitungen akribisch ausgewertet, analysiert und orientierungsgebend eingeschätzt. Diese Arbeit bleibt ein Vermächtnis für die Friedensbewegung, die gut beraten wäre, sich diese Kenntnisse und Orientierungen anzueignen.

Wolfgang Jung wurde als Sohn einer Arbeiterfamilie in Miesenbach geboren, das heute Ortsteil von Ramstein-Miesenbach ist. Als Kind erlebte er die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, Bombenabwürfe und Zerstörungen, den Verlust von Spielkameraden, den Tod von Vater und Verwandten. Diese traumatischen Erlebnisse prägten ihn und bestimmten sein unbedingtes Eintreten für Frieden und Völkerverständigung.

Nach Abitur und Lehrerausbildung unterrichtete Wolfgang von 1960 bis 1999 an verschiedenen pfälzischen Schulen und wurde von Schülern und Kollegen geschätzt. Er erklärte den jungen Menschen, dass Kriege nur Tod und Zerstörung bringen. Ehrenamtlich engagierte er sich über Jahrzehnte in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, in der Arbeitsloseninitiative, in lokalpolitischen Initiativen, gegen die aufkommenden Berufsverbote und in Friedensinitiativen.

Seit Anfang der 1960er Jahre trug Wolfgang Berichte über US-Basen in Rheinland-Pfalz zusammen und war selbst erstaunt über die Vielzahl hochkarätiger US-Militäreinrichtungen, die sich allein in der Region Kaiserslautern/Ramstein befanden, z.B. die Kommandozentralen der USA und der NATO auf der Air Base Ramstein, die dort stationierten Atombomben und das Atomwaffenlager Miesau, drüber hinaus die Atomwaffen, die auf dem Bundeswehrflugplatz Büchel in der Eifel und auf dem US-Flugplatz Spangdahlem gelagert waren.

Für das vom Siegelbacher Pfarrer Hans Joachim Oeffler geleitete „Komitee für Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit-Kaiserslautern“ erarbeiteten Wolfgang Jung und Fee Strieffler die Dokumentation „US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein, größtes atomares Machtzentrum der USA und der NATO in Europa“. Diese erregte bundesweites Aufsehen und rief zugleich den sogenannten „Verfassungsschutz“ in Rheinland-Pfalz auf den Plan. Die Bezirksregierung Neustadt a. d. Weinstraße eröffnete ein Dienstordnungsverfahren gegen Wolfgang mit dem Ziel, den Beamten auf Lebenszeit aus dem Schuldienst zu entfernen. Nach über fünf Jahren scheiterte der Antrag zwar beim Verwaltungsgericht Neustadt, aber es verfügte eine Kürzung der Bezüge für die Dauer von drei Jahren um 15%. Nachdem in ähnlich gelagerten Fällen in Nordrhein-Westfalen dieses Vorgehen vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte als menschenrechtswidrig eingestuft und das Land NRW dazu verurteilt wurde, den Betroffenen nicht nur die vorenthaltenen Bezüge, sondern auch eine hohe Entschädigung zu zahlen, forderte Wolfgang Jung Entsprechendes vom Land Rheinland-Pfalz. Dieses zahlte zwar die einbehalten Bezüge und die durch das Verfahren entstandenen Kosten als „Gnadenerweis“, lehnte aber eine Entschädigungszahlung ab.

Nachdem Wolfgang Jung 1997 die nebenamtliche Leitung des Medienzentrums Kaiserslautern übertragen worden war, fand er in dessen Keller Film-Fragmente, die sich nach mühevoller Aufbereitung und vorläufiger Datierung als Aufnahmen des ersten Bildstellenleiters Peter Turgetto aus der Nazi-Zeit in Kaiserslautern herausstellten. Der Filmemacher Andreas Pesch erklärte sich bereit, darüber eine filmische Dokumentation zu erstellen, und trotz des großen öffentlichen Interesses der Bürger Kaiserslauterns gab es von der Stadtverwaltung keine Unterstützung für das Filmprojekt. Eine Spende des damaligen Sparkassendirektors Grob von 10.000 DM deckte wenigsten einen Teil der Produktionskosten, die Suche nach Zeitzeugen begann, und schließlich entstand dank des Engagements von Andreas Pesch 1998 der fast einstündige Film „12 Jahre und 12 Tage – Kaiserslautern, eine Stadt im Nationalsozialismus“, er weckte landesweites Interesse, das bis heute anhält.

Gegen die 1979 beschlossene Stationierung der US-Atomraketen Pershing II und Cruise Missiles protestierten Fee und Wolfgang gemeinsam mit Hundertausenden, in Bonn und an den Stationierungsorten. Der Abzug erfolgte nach einer Einigung zwischen Ronald Reagan und Michail Gorbatschow auf Grundlage des INF-Vertrags von 1987, der ihre Verschrottung 1988 und ein Verbot von Raketen der Reichweite zwischen 500 und 5.500 Kilometern in Europa vorsah.

Wolfgang warnte vor der weitverbreiteten trügerischen Erwartung eines ewigen Friedens nach dem Ende der sozialistischen Staaten in Europa, als sich der Warschauer Vertrag auflöste, aber die NATO nicht dran dachte, dies ebenfalls zu tun, und nach dem Abzug der russischen Truppen vom Territorium der DDR blieben die US-Truppen in Westdeutschland. Entgegen gegebener Versprechen rückte die NATO immer weiter nach Osten gegen Russlands Grenzen vor. Vor der damit wachsenden Kriegsgefahr warnten Fee und Wolfgang immer wieder in ihren Luftpost-Veröffentlichungen. Der INF-Vertrag wurde von US-Präsident Obama verletzt, indem die USA die mit Cruise Missiles bestückten Aegis-Systeme auf Schiffen sowie zu Land in Rumänien und Polen installierten, das mobile THAAD-System kann mit Raketen größerer Reichweite bestückt werden, die auch Atomsprengköpfe tragen können. „Damit ist eine noch gefährlichere Bedrohungslage für Europa und Russland entstanden als zu Zeiten des Krefelder Appells, denn die US-Mittelstreckenraketen sind jetzt viel näher an die russische Westgrenze herangerückt und die Vorwarnzeit für russische Abwehrmaßnahmen ist dadurch extrem kurz geworden“, lesen wir in der Luftpost. Schließlich kündigte Präsident Trump 2019 den INF-Vertrag auch formell auf.

2013 strengte Wolfgang Jung eine Einzelklage gegen die Bundesregierung an, weil diese die völkerrechts- und verfassungswidrige Nutzung der Air Base Ramstein, insbesondere für den US-Drohnen-Krieg, zulässt. Die Klage wurde 2013 – 2016 von drei Instanzen – dem Verwaltungsgericht Köln, dem Oberverwaltungsgericht Münster und dem Bundesverwaltungsgericht Leipzig – mit der fadenscheinigen und absurden Begründung abgewiesen, Wolfgang Jung habe kein Klagerecht, weil er ja selbst gar nicht von US-Drohnen bedroht sei. 2016 fand in Kaiserslautern die Uraufführung der Filmdokumentation „Ramstein – das letzte Gefecht“ statt, Autor ist der Journalist und Filmemacher Norbert Fleischer, und Wolfgang wirkte an der Dokumentation mit, um die völkerrechts- und grundgesetzwidrigen Aktivitäten auf der Air Base Ramstein aufzuzeigen.

Auf den reichen Informationsfundus, den Fee und Wolfgang zusammengetragen und hautsächlich via „Luftpost“ verbreitet haben, konnten sich viele Friedensinitiativen und -aktionen stützen, so auch die Kampagne „Stopp Air Base Ramstein“. Leider haben manche davon nur „selektiven Gebrauch“ gemacht. So kritisierte Wolfgang beispielsweise, dass der Kampagnenaufruf „auf Betreiben einiger Leute in Berlin auf den Drohnenkrieg via Ramstein verengt wurde“, und: „Sie weigern sich hartnäckig, die für unser aller Überleben zwingend notwendige Kündigung des Vertrages über den Aufenthalt ausländischer Streitkräfte in der Bundesrepublik Deutschland und den Austritt der Bundesrepublik aus der NATO, der anschließend erfolgen muss, in ihre Forderungskataloge aufzunehmen und zu dem einigenden Band zu machen, das der Krefelder Appell einmal war.“

Diese Mahnung ist umso dringlicher geworden, nachdem beim jüngsten NATO-Gipfel zu ihrem 75. Gründungstag der Aufrüstungskurs zur Aufrechterhaltung der US-Hegemonie nochmals verschärft wurde. Bundeskanzler Olaf Scholz unterstützte die Erklärung, dass ab 2026 in Deutschland Mittelstreckenraketen der USA stationiert werden sollen, die Ziele in Russland treffen können: Tomahawk-Marschflugkörper, Reichweite über 1.000 Kilometer, Ballistische SM-6- Raketen, Reichweite weniger als tausend Kilometer sowie Hyperschallraketen Dark Eagle, Reichweite über 2.500 Kilometer mit extrem verkürzter Vorwarnzeit. Damit kommt die 1988 entfernte und verbotene Waffengattung nach Deutschland (Clay-Kaserne Wiesbaden) zurück, das damit wie schon im Kalten Krieg mögliche Abschussrampe, Zielscheibe und Schlachtfeld eines Atomkrieges wird.

Fee Strieffler bemerkt: „Ein Trost ist, dass Wolfgang die schrecklichen Nachrichten der letzten Tage nicht mehr hören und sehen muss. Er muss nicht mehr hören, wie diese in jeder Beziehung zu kurz gekommen wichtigtuenden Kriegstreiber und Kriegsertüchtiger die Deutschen in einen Dritten Weltkrieg gegen Russland treiben werden. Und alles Geschwerls von ‚Wir sind mehr‘ bis hin zu den verblendeten ‚Omas gegen Rechts‘ tappen diesen Rattenfängern auf der Leimrute hinterher – und schicken ihre Enkel zum Bund – unfassbar. Er hat es genauso vorhergesagt. Alle können wissen was geplant ist, schon lange.“

Wolfgang Jung hat bis zuletzt vor der stetig wachsenden Kriegsgefahr gewarnt. Seine letzte Botschaft lautet: „Wenn sich die Bewohner Deutschlands, besonders die, die in dieser Region leben, nicht endlich selbst DAGEGEN aufzulehnen beginnen, werden sie und ihre Kinder, mit den Kriegstreibern und denen, die unser Land wieder ‚kriegstüchtig‘ machen wollen, untergehen …“.

Deshalb nochmal zurück zur „für unser aller Überleben zwingend notwendigen Kündigung des Vertrages über den Aufenthalt ausländischer Streitkräfte in der Bundesrepublik Deutschland und den Austritt der Bundesrepublik aus der NATO. Mit diesen beiden Forderungen, die sich in der prägnanten Formel ‚NATO raus – raus aus der NATO!‘ zusammenfassen lassen, und durch die gezielte Verbreitung des reichlich vorhandenen Aufklärungsmaterials über die besonders in unserem Land laufenden Vorbereitungen für einen Atomkrieg gegen Russland und/oder China müssen die Menschen darüber informiert werden, dass sie ganz plötzlich den Atomtod sterben könnten.“

Erfüllen wir Wolfgangs Vermächtnis, indem wir seinem Vorschlag folgen und mit dem kurzen Friedensappell „Der Atomtod bedroht uns alle – deshalb NATO raus und raus aus der NATO!“ in die Öffentlichkeit gehen.

Klaus Hartmann, stellvertretender Bundesvorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes

↑ nach oben


 

Anhang

Wir dokumentieren einen der letzten gemeinsamen Aufsätze von Fee und Wolfgang, der das „Weltbild“ der Bundesregierung untersucht, auf dessen Grundlage die neue selbstmörderische Raketenstationierung in Deutschland stattfinden soll.

Kanzler Scholz, Außenministerin Baerbock und die neue Sicherheitsstrategie für die Bundesrepublik Deutschland

Von Fee Strieffler und Wolfgang Jung, 30.06.23

Am 14. Juni 2023 hat die Bundesregierung ein Dokument mit dem pompösen Titel „Wehrhaft – Resilient – Nachhaltig / Integrierte Sicherheit für Deutschland / Nationale Sicherheitsstrategie“ veröffentlicht, das direkt aufzurufen ist unter https://www.nationalesicherheitsstrategie.de/Sicherheitsstrategie-DE.pdf und außerdem eingebettet über https://www.nationalesicherheitsstrategie.de/ ). Eingangs äußern sich Kanzler Scholz und Außenministerin Baerbock, die bei der Erstellung dieses Dokumentes die Federführung hatte (s. https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/pressekonferenz-von-bundeskanzler-scholz-bundesministerin-baerbock-bundesminister-lindner-bundesminister-pistorius-und-bundesministerin-faeser-zur-vorstellung-der-nationalen-sicherheitsstrategie-am-14-juni-2023-2196324 ,), zu den damit verfolgten Absichten.

Bundeskanzler Olaf Scholz, der sich die Richtlinien seiner Politik nicht nur von Washington diktieren lässt , sondern sie auch noch persönlich dort abholt (s. https://afsaneyebahar.com/2023/03/17/20695211/ ), weist die Aufgabe, die Sicherheit der Bundesbürger zu gewährleisten, dem „Staat und der Gesellschaft“ zu:

„Es ist die wichtigste Aufgabe eines jeden Staates, einer jeden Gesellschaft, für die Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger zu sorgen. Ohne Sicherheit gibt es keine Freiheit, keine Stabilität, keinen Wohlstand.“

Er scheint sich also auch nicht mehr an seinen Amtseid zu erinnern, mit dem er gelobt hat, er wolle seine „Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren (und) Schaden von ihm wenden“ (s. https://www.youtube.com/watch?v=4hgoG78dN7E ). Weil er im Verteidigungsfall auch Oberbefehlshaber der Bundeswehr ist (s. https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/das-junge-politik-lexikon/320878/oberbefehlshaber-in/ ), trägt er und nicht ein anonymer Staat oder die Gesellschaft selbst die Hauptverantwortung für unsere Sicherheit.

Auch in seiner Begründung für die plötzliche Vorlage einer Nationalen Sicherheitsstrategie spielt die Sicherheit der Bundesrepublik allenfalls eine untergeordnete Rolle.

„Die Zeitenwende, die Russlands Angriffskrieg bedeutet, nehmen wir zum Anlass, um unsere Bundeswehr endlich angemessen auszurüsten. Damit sie ihren Kernauftrag auch in Zukunft erfüllen kann: die Verteidigung unseres Landes und unserer Bündnispartner gegen jeden nur denkbaren Angriff. In nur wenigen Monaten haben wir uns aus der Abhängigkeit von russischer Energie befreit und Alternativen geschaffen. Diesen Weg hin zu mehr Sicherheit und weniger Abhängigkeit gehen wir konsequent weiter.“ …

Scholz unterstellt einfach, dass der „Angriffskrieg Russlands“ letztlich auch gegen die Bundesrepublik gerichtet ist und begründet damit seine „Zeitenwende“,die ja eigentlich nur ein milliardenschweres Programm zu Hochrüstung der Bundeswehr mit US-Waffen, also ein sehr profitables Geschäft für die US-Rüstungsindustrie ist (s. https://www.welt.de/wirtschaft/article242043513/Bundeswehr-Neue-US-Kampfjets-und-Hubschrauber-Industrie-warnt-vor-Abhaengigkeit.html ).

Außerdem will Scholz die Bundeswehr auch weiterhin zur „Landes- und Bündnisverteidigung“ (s. https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_87a.html ) einsetzen, d. h. sie im Rahmen der NATO den USA auch künftig für imperiale Angriffskriege wie die gegen Jugoslawien und Afghanistan zur Verfügung stellen.

Auch im Fall Ukraine kann oder will sich der Kanzler nicht daran „erinnern“, wie bedrohlich nahe die NATO mit ihrer vor allem von den USA forcierten „Ostereiterung“ Russland schon auf den Leib gerückt ist, und dass NATO-Staaten die Ukrainer auch schon vor der russischen Militäraktion für einen Angriff auf Russland bis an die Zähne bewaffnet haben.

Warum sollte Russland die Bundesrepublik angreifen? Wir würden vermutlich heute noch mit preiswertem russischem Erdgas beliefert, wenn die Bundesregierung die von den USA betriebene Konfrontations- und Sanktionspolitik nicht mitgemacht, die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 genehmigt und sich der von Biden angekündigten Zerstörung der Gas-Pipelines widersetzt hätte.

Jetzt ist die Bundesrepublik weitgehend abhängig von einer regelmäßigen Belieferung mit überteuertem, durch äußerst umweltschädliches Fracking gefördertem LNG-Gas die auch plötzlich ausbleiben könnte, wenn die US-Regierung politischen Druck auf die Bundesregierung ausüben möchte.

„Unsere europäische Verwurzelung, die Einbettung in das transatlantische Bündnis, die Stärke unserer Wirtschaft, vor allem aber der Zusammenhalt unserer Gesellschaft sind ein sicheres Fundament, von dem aus wir dieses Ziel gemeinsam erreichen.“

Die „Einbindung in das transatlantische Bündnis“ ist eigentlich nur eine beschönigende Umschreibung der von der Scholz Regierung vollzogenen totalen Unterwerfung unter die US-Regierung und deren „Weisungen“. Und „unsere europäische Verwurzelung“ ist eine völlig unpassende Bezeichnung für die „dienenden Führungsrolle“ (s. https://www.focus.de/politik/deutschland/besuch-in-den-usa-habeck-sieht-deutschland-in-einer-dienenden -fuehrungsrolle_id_61552626.html ), die Kanzler Scholz, Habeck und andere deutsche Minister im Auftrag der USA bei der „Einnordung“ der Europäer auf den US-Konfrontationskurs spielen sollen.

Mit ihrer US-hörigen Politik tut die Scholz-Regierung gerade alles, um die deutsche Wirtschaft zu schwächen und unsere Gesellschaft noch stärker zu spalten.

Dass ausgerechnet Außenministerin Annalena Baerbock (s.https://seniora.org/politik-wirtschaft/deutschland/anmerkungen-zu-annalena-baerbocks-befragung-am-27-april-2022-im-bundestag ), die Madeleine Albright, die ehemalige US-Außenministerin als Vorbild verehrt (s. https://taz.de/Ex-US-Aussenministerin-Albright-ist-tot/!5843919/ ) zur „Sicherheitsbeauftragten“ der Bundesrepublik gekürt wurde, erinnert fatal an den sprichwörtlichen „Bock, den man zum Gärtner gemacht hat“. Auf jeder ihrer Auslandsreisen hat sie sich doch mit ihrer obligatorischen „Menschenrechtspredigt“ in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten eingemischt, damit Regierungen vor den Kopf gestoßen und gegen unser Land aufgebracht. Das hat garantiert nicht Deutschlands Sicherheit erhöht. In ihrem Vorwort versucht sie uns – vollmundig wie immer – zu erklären, was im Rahmen einer Nationalen Sicherheitsstrategie alles zu beachten ist.

„Zu lange haben wir in Deutschland geglaubt, unsere Sicherheit in Europa sei selbstverständlich. Doch unsere Friedensordnung ist nicht in Stein gemeißelt. Das sehen wir spätestens seit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Auch die Klimakrise gefährdet die Sicherheit der Menschen in unserem Land, mit Fluten und Hitzewellen. Die Corona-Pandemie, Cyberattacken, Desinformationskampagnen –all diese Bedrohungen zeigen, wie verwundbar wir sind. Uns in allen Lebensbereichen robuster zu machen, das ist Ziel dieser ersten Nationalen Sicherheitsstrategie. Denn Sicherheit bedeutet im 21. Jahrhundert auch, dass im Winter unsere Heizungen laufen. Sicherheit bedeutet, dass wir in Apotheken Medikamente für unsere Kinder finden. Dass unsere Smartphones funktionieren, weil die notwendigen Mikrochips verlässlich geliefert werden können. Dass wir sicher zur Arbeit kommen, weil unsere Züge nicht durch Cyberanschläge lahmgelegt sind. Weil neue Bedrohungen komplex sind und alle Bereiche von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft treffen, spannen wir unsere Sicherheitspolitik „integriert“ über all diese Bereiche. Integrierte Sicherheitspolitik bedeutet, Sicherheitsfragen konsequent mitzudenken: nicht nur bei Entscheidungen zur Ausstattung der Bundeswehr, sondern auch bei der Frage, wie verlässlich unsere Lieferketten sind oder wie frei unsere Medienlandschaft ist.“

Außer von Russland werde unsere Sicherheit auch von der Klimakrise, Pandemien, Cyberattacken, Desinformationskampagnen, von „klimaschädlichen“ Heizungen, einem Mangel an Medikamenten und Mikrochips, durch von Cyber Angriffen verursachte Zugverspätungen, durch die mangelhafte Ausstattung der Bundeswehr, nicht funktionierende Lieferketten und eine Medienlandschaft bedroht, von der man nicht wisse, wie frei sie noch sei.

Wen man dieses Sammelsurium nach den bekannten Baerbockschen Denkmustern strukturiert, wird die Liste sehr viel kürzer:

Nach Erkenntnissen der Frau Baerbock und ihrer GRÜNEN-Partei bedrohen die Russen nicht nur unsere äußere Sicherheit und haben uns dadurch dazu gezwungen, die Bundeswehr u. a. mit 35 US-Atombombern des Typs F-35 hochzurüsten. Durch Cyber Attacken auf lebenswichtige deutsche Infrastruktur und Desinformationskampagnen in der deutschen Medienlandschaft gefährden sie auch unsere innere Sicherheit. Außerdem hätten sie mit der „überraschenden“ Einstellung ihrer Gaslieferungen unsere Heizungsprobleme verursacht.

Für den Mangel an Medikamenten und Mikrochips macht Frau Baerbock vermutlich die Chinesen verantwortlich, weil die völlig willkürlich die Lieferketten unterbrochen hätten. Und eigentlich seien sie auch für die Covid-19-Pandemie verantwortlich zu machen, denn das sie auslösende Virus habe sich schließlich von der chinesischen Stadt Wuhan aus weltweit ausgebreitet.

Durch die GRÜNE Brille der Frau Baerbock betrachtet, gehören Russland und China eigentlich auch zu den Hauptverursachern der „Klimakrise“, weil sie sich nicht engagiert genug an der Dekarbonisierung der Welt beteiligten.

Fazit: Die Bundesrepublik braucht eine Nationale Sicherheitsstrategie, weil sie sich gegen Gefahren schützen muss, die im Grund alle von Russland und China ausgehen.

Wenn wir die ursprüngliche Liste der Frau Baerbock einem der derzeit so beliebten „Faktenchecks“ unterziehen ergibt sich allerdings ein ganz anderes Bild:

Russland sähe sich nur dann gezwungen die Bundesrepublik anzugreifen, wenn die USA und die NATO den „gemeinsamen Feind im Osten“ überfallen würden, weil es dann zum Selbstschutz die vielen Militärbasen der USA und die wichtigen Kommandozentralen der USA und der NATO, die sich in unserem Land befinden (s. http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP20714_291214.pdf ), umgehend ausschalten müsste. Einen solchen solchen Gegenschlag, der vermutlich mit atomar bestückten Hyperschallraketen erfolgen würde, könnte eine wie auch immer ausgerüstete Bundeswehr kaum komplett abwehren (s. https://www.wiwo.de/technologie/forschung/abschuss-von-kinschal-raketen-patriot-system-taugt-nur-bedingt-gegen-putins-hyperschallraketen/29157904.html ). Deshalb darf es keinesfalls dazu kommen.

Die unbewiesene Behauptung des IPCC, die derzeit zu beobachtende Veränderungen des Weltklimas sei eine „menschengemachte Klimakrise“, wird von zahlreichen renommierten Wissenschaftlern bestritten (s. https://afsaneyebahar.com/2023/05/20/20695506/ ). Wenn diese fachkundigen Kritiker Recht haben, sind alle im Rahmen der „Energiewende“ beschlossenen Gesetze und Maßnahmen obsolet und hinfällig. Dann entfiele auch die in den USA „erfundene“ Geldschneiderei mit CO2-Zertifikaten und CO2–Abgaben (s. https://www.wiwo.de/finanzen/prominente-spekulanten-die-profiteure-im-handel-mit-co2-zertifikaten/5155246.html l ).

Dass das Covid-19-Virus ein Produkt der US-Biowaffenforschung und die Pandemie eigentlich eine „Plandemie“ war, wird heftig bestritten. Unbestreitbar ist aber, dass die Pharmaindustrie mit ihren kaum wirksamen, aber schlimme Nebenwirkungen verursachenden Corona-Impfstoffen bombastische Profite erzielt hat. (s. dazu auch https://www.spiegel.de/wirtschaft/coronaimpfstoffe-bringen-ueber-jahre-milliardengewinne-ein-a-cc95139f-8f56-4d9a-9ef5-0d272d595e0f ). Dieses Vorgehen möchte sie vermutlich bald wiederholen.

Bewiesen sind bisher nur die Cyberattacken des US-Abhörgeheimdienste NSA, der sogar das Handy der Frau Merkel überwacht hat (s. https://www.spiegel.de/politik/deutschland/nsa-ueberwachung-merkel-steht-seit-2002-auf-us-abhoerliste-a-930193.html ). Nicht nur die Cyberattacken, sondern auch Blockadeaktionen der „Letzten Generation“ könnten ganz schnell beendet werden, wenn die politisch Verantwortlichen endlich einsehen und bekanntmachen würden, dass die Behauptung, es gäbe einen“menschengemachten Klimawandel“, wissenschaftlich nicht mehr zu halten ist.

Die „Freiheit der deutschen Medienlandschaft“, ist nicht durch „Desinformationskampagnen“ aus dem „feindlichen“ Ausland, sondern durch vorgegebene Narrative, die Vorenthaltung von Informationen, und die Behinderung von kritischen Journalisten und Plattformen bedroht.

Das „Heizungschaos“ hat die Bundesregierung mit ihrem mehr oder weniger zwangsverordneten Gebäudeenergiegesetz selbst verursacht. Der bisher infamste reale Angriff auf ein für uns besonders wichtiges Infrastruktur-Objekt, die Sprengung der Nord-Stream Pipelines, dürfte auf das Konto der US-Regierung gehen (s. https://afsaneyebahar.com/2023/02/16/20694866/).

Der Mangel an Medikamenten ist die Folge der chaotischen deutschen Gesundheitspolitik. Der Mangel an chinesischen Mikrochips soll bald behoben sein, denn die US-Firma Intel baut in Magdeburg eine Mikrochip-Fabrik (s. https://www.zdf.de/nachrichten/politik/intel-staatsmittel-subvention-chip-fabrik-magdeburg-100.html ), die von der Bundesregierung mit dem Rekordbetrag von 10 Milliarden Euro subventioniert wird.

Diese von der Bundesregierung vorgelegte Nationale Sicherheitsstrategie erhöht nicht die Sicherheit unseres Landes, sie bindet es nur noch stärker in die gegen Russland und China gerichtete Konfrontationspolitik der US-Regierung ein und dient damit vorrangig der Durchsetzung von US-Interessen.

Eine Bundesregierung, die wirklich etwas für unsere Sicherheit tun will, würde endlich von der vollen Souveränität Gebrauch machen, die das Vereinte Deutschland mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag zurückgewonnen hat (s. dazu unbedingt https://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_19/LP07919_080719.pdf ). Sie würde unser Land aus der Umklammerung der USA lösen und dazu den Stationierungsvertrag kündigen und aus der Nato austreten. Wie das geht, ist nachzulesen unter https://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_05/LP01805_010705.pdf und http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_19/LP12919_081119.pdf .

Wer sich schnell eine eigene Meinung über die „Nationale Sicherheitsstrategie für Deutschland“ bilden will, sollte die unter https://www.nationalesicherheitsstrategie.de/Sicherheitsstrategie-Zusammenfassung-DE.pdf aufzurufende Zusammenfassung lesen.

 

↑ nach oben


Bild oben: Wolfgang Jung