Serbische Schülergruppe in Pfaffenhofen
Friedenspolitik von Bürger zu Bürger:
Serbische Schülergruppe in Pfaffenhofen
von Bernd Duschner
Vom 7.-14. Juli 2024 ist wieder eine Schülergruppe aus dem serbischen Stadt Valjevo in Pfaffenhofen zu Gast. Dafür bittet der Verein „Freundschaft mit Valjevo“ um Solidaritäts-spenden – siehe am Ende des Beitrags.
25 Jahre liegt der Krieg der Nato gegen die Bundesrepublik Jugoslawien mittlerweile zurück. Während des Krieges 1999 war es nicht möglich gewesen, Visa für die Einreise von serbischen Bürgern in die EU zu erhalten. Zusammenkünfte, Informations- und Meinungsaustausch mit ihnen hätten das propagierte „Feindbild“ zerstören können. Dieses „Feindbild“ wirkte nach dem Krieg weiter, so dass die brutale Vertreibung von 250.000 Serben, Roma und Juden nach dem Einmarsch der Nato im Kosovo als „gerechte“ Bestrafung verkauft werden konnte und es keine nennenswerte humanitäre Hilfe für die Bevölkerung des schwer bombardierten und durch Sanktionen völlig verarmten Landes gab.
Zu den aggressivsten Kriegshetzern gegen die Serben gehörte in den 90er Jahren der heutige US-Präsident Joe Biden. Er forderte damals, Belgrad zu bombardieren, alle Brücken über die Drina zu zerstören, ohne Rücksicht auf eigene Opfer US Truppen nach Serben zu entsenden und das Land wie Japan und Deutschland nach dem 2. Weltkrieg zu besetzen.
Direktlink zum Video auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=4SrN4KnZj9Q
(Die im Video als Redefragmente erscheinenden Äußerungen Bidens tätigte er bei der Anhörung des Komitees für Auswärtige Beziehungen des US-Senats am 6. Mai bzw. 24. Juni 1998 In Washington. Webredaktion)
Als lokale Friedensgruppe haben wir Ostern 2000 die erste Schülergruppe aus der serbischen Stadt Valjevo für eine Woche nach Pfaffenhofen geholt und sie in Kontakt mit vielen unserer Bürger gebracht. Sie besuchten unser Jugendparlament und konnten im Ingolstädter Regionalfernsehen über ihr Leben unter den Bomben der Nato berichten.
Serben im Visier der Nato
Wie in den 90er Jahren sind die Serben auch heute im Visier der Nato-Strategen: Serbien weigert sich, Sanktionen gegen Russland zu verhängen und sich in die Front gegen dieses Land einzureihen. In Bosnien fordert die Teilrepublik „Republika Srpska“ eine Beendigung des Status ihres Landes als Kolonie der EU. Der ehemalige deutsche Landwirtschaftsminister Christian Schmidt nimmt dort mit Unterstützung der EU für sich in Anspruch, als „Hoher Repräsentant“ Gesetze erlassen und Mandatsträger und Beamte nach Belieben entlassen zu können. Auch die „Republika Srpska“ möchte sich nicht in die Front gegen Russland einreihen.
Aus Solidarität mit der serbischen Bevölkerung haben wir auch in diesem Jahr vom 7.-14. Juli eine Schülergruppe aus dem serbischen Stadt Valjevo nach Pfaffenhofen eingeladen und für sie ein informatives und abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Wir werden mit ihnen Schulen, Lehrwerkstätten und Betriebe besuchen, Gespräche mit Jugendlichen und Politikern organisieren und ihnen München, Nürnberg und Regensburg zeigen. Mit der Gruppe kommt der Chor des Gymnasiums von Valjevo, der an einem Konzert in unserer Stadt mitwirken wird.
Bernd Duschner ist Sprecher der Hilfsorganisation Freundschaft mit Valjevo e.V. und Mitglied des Deutschen Freidenker-Verbandes
Bitte um Spenden
Solidarität ist nicht kostenlos. Um die Ausgaben für die serbischen Jugendlichen decken zu können, bitten wir um Spenden auf das Konto unseres Vereins „Freundschaft mit Valjevo“, Sparkasse Pfaffenhofen, IBAN DE06 7215 1650 0008 0119 91.
Bild oben: Die Schülergruppe 2023 bei einem Besuch auf der Burg in Nürnberg
Fotos: Bernd Duschner