FREIDENKER 2-24 – Protestbewegungen: Strategien der Zersetzung und Spaltung
FREIDENKER Nr. 2-24, Juni 2024, 83. Jahrgang
Protestbewegungen: Strategien der Zersetzung und Spaltung und was dagegen zu tun ist
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
als George Orwell in seinem dystopischen Roman „1984“ die Losungen „Krieg ist Frieden. Unwissenheit ist Macht“ proklamierte, ahnte er wahrscheinlich nicht, wie viel weiter wir heute schon gekommen sind.
Auf ihren EU-Wahlplakaten verspricht die SPD ausgerechnet „Frieden“, was nach der „Zeitenwende“ in Deutschland, das „wieder kriegstüchtig“ werden muss, ein starkes Stück ist, unglaublich. Die SPD plakatiert auch „gegen Hass und Hetze“, nachdem ihre Vorsitzende Esken die Kritiker der „Corona-Maßnahmen“ als „Covidioten“ beschimpft hat.
Getrieben von der Räuberpistole einer „Recherchenetzwerk“ genannten Bande gehen Zehntausende „für Demokratie“ auf die Straße, während sie in den letzten Jahren des Grundrechteentzugs wie befohlen zu Hause geblieben sind. Sie finden auch nichts dabei, dies Seit an Seit mit Baerbock und Lindner zu tun, die als Demokraten noch nie auffällig wurden, und das Lob von Scholz macht sie auch nicht stutzig. Der Inlandsgeheimdienst mit dem Marketingnamen „Verfassungsschutz“ stimmt in die Lobeshymnen auf die „Demokraten“ ein, und sieht sich auch zu immer offenerer Einmischung in den politischen Disput veranlasst.
Die Bundeswehr, gemäß Grundgesetz für die Landesverteidigung zuständig (und nur dafür), hat einen Bernd Schütt als Befehlshaber des Einsatzführungskommandos, der gern abschweift: er warnt „vor einem weiter zunehmenden militärischen Einfluss Russlands in afrikanischen Staaten“. Dass Deutschland (wieder) mit (zunächst) immer mehr Waffen gegen das böse Russland zielt, scheint recht und (nicht ganz) billig. Unentwegt hören wir von „Putin-Propaganda“, aber nie von „Scholz-“, „Macron-“ oder „Biden-Propaganda“. Propaganda machen immer nur die Anderen, „wir“ sind „die Guten“.
Die massenmediale Gehirnwäsche scheint auch an einigen nicht spurlos vorbei zu gehen, die sich eigentlich der „Staatsräson“ entgegenstemmen wollen. Da bleibt nur beständiges argumentatives Dagegenhalten – Aufklärung in Diskussionen und auf der Straße.
Herzlichst Klaus Hartmann
Inhalt:
Thema
- Dagmar Henn
„Hassrede“: Rigorose Sprechverbote bedrohen die Grundlagen der Zivilisation - Mona Aranea
Rechtsoffen? Impfgegner? Spaltung und Zersetzung in der Friedensbewegung – und was dagegen zu tun ist - Jürgen Schütte
„Rechtsoffen“ – Die Nebelkerze der Kriegsunterstützer - Doris Pumphrey
Friedensbewegung zwischen NATO-Mantra, Äquidistanz und Abgrenzung
( PDF-Dokument, ca. 540 KB) - Flugblatt der Offenbacher Freidenker
Solidarität mit Daniele Ganser! - Diether Dehm
Ein neuer deutscher Faschismus – kommt er wieder völkisch?
( PDF-Dokument, ca. 506 KB) - Zum Verbot der Organisation „Palästina-Solidarität Duisburg“
- Flugblatt der Nürnberger Freidenker
- Warum wir nicht schweigen dürfen
- Klaus Hartmann
Corona – ohne Folgen?
Meldungen, Meinungen
Chronik
- Verbandsvorstand
- Einberufung des Verbandstags 2025
- Konferenz über Deindustrialisierung
- Tag der Begegnung in Torgau
- Befreiung vom Faschismus und Tag des Sieges
- Verband der Freidenker der DDR vor 35 Jahren gegründet
Hans Jacobus
Frieden – um des Lebens willen
Neu gestaltete Aufkleber
Bücher für Freidenker
- Sevim Daġdelen / Annette Groth / Norman Paech (Hg.), Erkämpft das Menschenrecht!
Rezension von Evelyn Hecht-Galinski
Lyrik
- Franz-Josef Degenhardt
Eigentlich unglaublich, daß ihnen das immer wieder gelingt
Online-Ausgabe:
Das Heft kann hier voraussichtlich ab dem 15.06.2025 komplett als PDF-Dokument angesehen und heruntergeladen werden.