Der österreichische Februaraufstand 1934 und seine literarische Widerspiegelung
Kulturmatinee
am Sonntag, 25. Februar, in München, EineWeltHaus (Schwanthaler Str. 80).
Beginn 11:00 Uhr; Ende gegen 15 Uhr.
Veranstaltet von der Marx-Engels-Stiftung e.V. in Zusammenarbeit mit den Münchner Freidenkern
Mitte Februar 1934 kam es, nach immer schärferen Repressalien durch das Dollfußregime und Angriffen der faschistischen Heimwehren, in Wien und anderen Teilen Österreichs zu einem bewaffneten Aufstand des sozialdemokratischen Republikanischen Schutzbunds. Er wurde nach wenigen Tagen niedergeschlagen, mit Artillerie wurden die Wiener Arbeiterquartiere beschossen, es gab Hunderte Tote, die Anführer des Aufstands ließ die Regierung hinrichten – aber dieses erste antifaschistische Aufbäumen, gut zwei Jahre vor dem Beginn des Spanischen Bürgerkriegs, weckte Hoffnung bei demokratischen Kräften in ganz Europa. Nicht zuletzt in Deutschland, wo ein Jahr zuvor der Nazipartei die Macht übertragen worden war.
Der 90. Jahrestag der Februarkämpfe im benachbarten Österreich ist uns Anlass, an das tragische Geschehen zu erinnern – und zu zeigen, wie sich der Aufstand, seine Vorgeschichte und seine Folgen literarisch widergespiegelt haben. Das kann nur exemplarisch geschehen: Eine Auswahl, die Erich Hackl in dem Band „Im Kältefieber“ zusammengestellt hat, bringt z.B. Arbeiten von über zwei Dutzend Schriftstellern, und doch sind selbst so bedeutende wie Bert Brecht oder Friedrich Wolf dabei noch nicht berücksichtigt. Wir haben uns konzentriert auf die hierzulande zu Unrecht kaum bekannten Österreicher Jura Soyfer und Franz Kain (für eine Lesung aus ihren Werken konnten wir die Schauspielerin Christa Weber gewinnen), sowie auf Anna Seghers (über sie spricht Eva Petermann, Mitglied der Anna-Seghers-Gesellschaft). Historische Einführung zum Februaraufstand und Moderation: Hermann Kopp.
Wer mag, ist herzlich eingeladen, sich nach den knapp 4 Stunden, auf die wir unsere Matinee beschränken wollen, mit uns den 90-minütigen Dokumentarfilm „Der Schatten ist lang. Jura Soyfer und seine Zeitgenossen“ anzuschauen, in dem politische Weggefährten Soyfers (1912 geboren, kam er schon 1939 im KZ Buchenwald ums Leben) über ihren Freund und das Rote Wien der 1920er und frühen 1930er Jahre sprechen.
Eintritt frei! Für Spenden sind wir dankbar.
Bild oben: Gedenktafel am Schlingerhof in Wien-Floridsdorf
Foto: Peter Gugerell, CC0
Quelle: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16943261