Flyer: Dritten Weltkrieg verhindern!
Anlässlich des Jahrestages des Atombombenabwurfs auf Hiroshima hat der Deutsche Freidenker-Verband einen neuen Flyer herausgegeben. Wir veröffentlichen hier den Text und bieten den Flyer zum Download an. Außerdem kann er in gedruckter Form bei uns bestellt werden (siehe unten).
Webredaktion
1939, 01. September: Deutschlands Angriff auf Polen
1941, 22. Juni: Deutschland überfällt die Sowjetunion
1945, 06. August: US-Atombombe auf Hiroshima
Dritten Weltkrieg verhindern!
Zum 06. August 1945 gedenkt die Friedensbewegung des weltweit ersten Atombombenabwurfs über dem japanischen Hiroshima, als ein US-B-29-Bomber die Bombe mit dem zynischen Namen „Little Boy“ abwarf. 90% der Stadt, 70.000 von 76.000 Häusern wurden zerstört oder schwer beschädigt, 70.000 Menschen starben sofort. Am 9. August 1945 warfen die USA eine zweite Atombombe auf Nagasaki ab. Die Todesopfer beider Städte beliefen sich bis Ende 1945 auf rund 230.000 Menschen. In den folgenden Jahren starben viele Tausende an Krebserkrankungen, Verletzungen und anderen Folgeschäden.
Der 1. September wird anlässlich des deutschen Angriffs auf Polen, mit dem 1939 der 2. Weltkrieg ausgelöst wurde, als Antikriegstag begangen. Legendär ist die damals gebrauchte „Kriegs-Zwecklüge“, nach der polnische Soldaten den deutschen Sender Gleiwitz überfallen hätten. Das Muster wurde wiederholt beim „Zwischenfall von Tonkin“, mit dem die USA den Krieg gegen Vietnam begründeten, mit dem „Massaker von Raćak“ als Begründung für die NATO-Aggression gegen Jugoslawien oder bei den „Massenvernichtungswaffen des Irak“.
Der 22. Juni fehlt meist im Gedenkkalender, obwohl die Wehrmacht an diesem Tag 1941 mit dem „Unternehmen Barbarossa“ den blutigsten Feldzug des 2. Weltkriegs begann. Mit dem Überfall auf Sowjetunion sollten „Lebensraum im Osten“ für die deutsche „Herrenrasse“ sowie Rohstoffvorkommen für die deutsche Industrie geraubt werden: „Niemals wieder darf Deutschland und Europa durch eine russisch-asiatische Despotie bedroht werden“ (SS-Sturmbannführer Dr. Giselher Wirsing).
Revanche für Stalingrad?
Welche anderen Ziele stehen hinter den Aussagen der deutschen Außenministerin? „Wir müssen Russland ruinieren“, „wir kämpfen einen Krieg gegen Russland“ und „die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen“?
Mit 27 Millionen Toten zahlte die Sowjetunion den höchsten Blutzoll für die Befreiung vom Faschismus. Vergessen – oder nicht verziehen? 2019 erklärte das EU-Parlament, die Sowjetunion sei für den 2. Weltkriegs mindestens so schuldig wie Nazi-Deutschland. Ein Grund dafür, dass v. d. Leyen wie auch Scholz im Bundestag den ukrainischen Faschistengruß „Slava Ukraini“ rufen? Dass der Bundestag die Hungersnot in der Sowjetunion in den 1930er Jahren (wahrheitswidrig, aber in Nazi-Tradition) als „Völkermord an der Ukraine“ klassifiziert – nicht aber die Hungerblokkade Leningrads 1941-44 mit über 1 Million Toten?
Atomare Bedrohung
Trotz Verbots des Atomwaffensperrvertrages, Atomwaffen an Nichtatomwaffenstaaten weiterzugeben, haben die USA Atomwaffen in fünf NATO-Staaten, so auch in Deutschland stationiert. Trotz Bundestagsbeschluss vom März 2010, dass die US-Atomwaffen von deutschem Boden abgezogen werden müssen, ist keine Bundesregierung in dieser Richtung aktiv geworden, im Gegenteil wird das Konzept der „nuklearen Teilhabe“ unterstützt.
Es sieht vor, dass die US-Truppen die auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel gelagerten 20 Atombomben „im Ernstfall“ an die Bundeswehr ausgegeben werden, die sie einsetzen soll. Dazu soll sie 35 neue F-35-Kampfjets erhalten, um die Atombomben nach Osten zu tragen – bezahlt aus den 100-Milliarden-Kriegskrediten.
Wiederholt wurde von russischer Seite vor der Gefahr gewarnt, dass immer neue Waffenlieferungen an die Ukraine die Gefahr einer direkten Kriegsbeteiligung der NATO-Staaten und der Eskalation zum 3. Weltkrieg mit dem Einsatz von Atomwaffen heraufbeschwören. Diese Warnung wird von den Regierungen in den NATO-Ländern und ihren Medien regelmäßig zu „Russland droht mit einem Atomkrieg“ verdreht.
Tatsächlich werden nach russischer Nuklearstrategie Atomwaffen nur im Fall eines Angriffs mit Massenvernichtungswaffen oder der Bedrohung seiner staatlichen Existenz eingesetzt. US-Präsident Biden hat im April 2022 Atomwaffen auch als Reaktion auf nicht-nukleare Bedrohungen gebilligt. General Ingo Gerhartz, Inspekteur der Bundesluftwaffe, am 17.06.2022: „Für eine glaubhafte Abschreckung brauchen wir sowohl die Mittel als auch den politischen Willen, die nukleare Abschreckung nötigenfalls umzusetzen.“
Die USA haben in Rumänien und Polen Raketenabschussrampen installiert, um nach dem Erstschlag gegen Russland einen Zweitschlag abzufangen wie auch atomare Mittelstreckenraketen abzuschießen, um dank verkürzter Vorwarnzeiten aus einem Atomkrieg gegen Russland siegreich hervorzugehen. Diesem Ziel dient auch die geplante Stationierung der atomaren Hyperschallraketen „Dark Eagle“ mit extrem kurzer Vorwarnzeit in Mainz-Kastel. Schließlich können die F-16-Kampfjets, die US-Präsident Biden an die Ukraine liefern will, potenziell Atomwaffen tragen.
Ausstieg Deutschlands aus der „Nuklearen Teilhabe“!
US-Militärbasen in Büchel und Ramstein schließen, „Dark Eagle“-Stationierung in Mainz-Kastel verhindern! Kündigung des NATO-Truppen-Stationierungs-Vertrages!
Für eine echte Zeitenwende: Abrüstung, Gleiche Sicherheit für alle, Frieden und Zusammenarbeit mit Russland!
ViSdP: Deutscher Freidenker-Verband e.V., Verbandsvorstand,
Postfach 600721, 60337 Frankfurt a. M.
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