Por todo Chile
ein Abend anlässlich vierer 50. Todestage, die von Pablo Neruda, Victor Jara, Salvador Allende und der Unidad Popular
mit Gina Pietsch & Fabio Costa
Samstag, 2. September 2023, 19:00 Uhr
Club Voltaire
Kleine Hochstr. 5, Frankfurt am Main
und
Sonntag, 3. September 2023, 19:00 Uhr
Bessunger Knabenschule
Ludwigshöhstr. 42, Darmstadt
Eintritt: 12,- € ermäßigt 8,- €
www.ginapietsch.de
www.fabiocosta.info
Wir wollen uns erinnern an einen „Neuen Weg“, der in drei großen Jahren begangen wurde, einen friedlichen, parlamentarischen, unblutigen, den „chilenischen Weg“. In Chile, wo 1970 ein marxistischer Präsident demokratisch gewählt wurde, der Arzt, Compañero Dr. Salvador Allende. Bei seinem Amtsantritt leidet die Bevölkerung an Hunger und Unterernährung, die Kindersterblichkeit liegt bei rund 30 Prozent. Aber nun halten die Unterdrückten den Atem an. Allendes Wahlprogramm enthält vierzig Maßnahmen, die den Menschen das geben sollen, was ihnen Jahrhunderte lang versagt wurde: angemessene Wohnungen, Schulen für Kinder[, die nicht nur für Arme eingerichtet wurden], jeden Tag genug zu essen, Arbeit, Unterstützung im Krankheitsfall und im Alter. Preise für Mieten und Lebensmittel werden eingefroren, Bildung und medizinische Versorgung sind kostenfrei, der Besitz von Land wird neu geregelt. Allende steht einer Koalition aus Sozialisten, Kommunisten, Liberalen und Christdemokraten vor und setzt auf eine Politik der Verstaatlichung von Schlüsselindustrien. Der zuvor in US-amerikanischem Privatbesitz befindliche Kupferbergbau geht in Staatseigentum über.
Ganz wunderbare Sachen sind geplant und viele auch durchgesetzt: kostenloses Frühstück und Mittagessen in den Schulen, eine Mutter-Kind-Klinik für jede Siedlung, Rückgabe von geraubtem Stammesland an die Mapuche-lndios, Einschränkung parasitärer Privilegien und Begrenzung der „Wunderlöhne“ der höchsten Beamten.
Ich könnte noch Vieles nennen von dem, was auch erreicht wurde: das Sinken der Arbeitslosigkeit auf 30%, das der Kindersterblichkeit um 20%, ein halber Liter Milch für jedes Kind bis zum 15. Lebensjahr täglich. Und von dem, was die Amerikaner uns in drei Tagen wegnehmen, können die chilenischen Kinder in Milch baden, sagt der Präsident.
Und Victor, den wir alle lieben, Victor Jara, sagte dazu Folgendes: Ich wäre am liebsten zehn Leute, um bei all dem, was jetzt zu tun ist, zehnmal so viel verrichten zu können. Wir haben diese wunderbare Chance, eine sozialistische Gesellschaft mit friedlichen Mitteln zu schaffen. Die Hoffnung war riesig. Das Vertrauen darauf, dass die herrschende Klasse gegen ihre eigenen Interessen den neuen Weg mitgehen würde, erwies sich aber als tödlich.
Das hatte Salvador Allende selbst vorhergesagt: Vor Ablauf meiner Amtszeit, so Allende zum seinem Freund Fidel Castro, werde ich die Moneda nur auf einem Weg verlassen – in einem Sarg aus Pinienholz.
40.000 wurden Opfer der folgenden Diktatur; Folterer und Mörder wurden nicht bestraft, auch Victors Mörder erst vor zehn Jahren ins Gefängnis gebracht. Ein Trost aus Allendes letzter Rede:
Ich bin sicher, dass die Saat, die wir im Bewusstsein Tausender und Abertausender Chilenen gesät haben, nicht vollständig ausgelöscht werden kann.
Veranstalter:
- Deutscher Freidenker-Verband
- Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba
- Club Voltaire, Frankfurt a.M.
- Main Chile Frankfurt
Informationen über die Künstler:
Download
Den Flyer zur Veranstaltung ansehen oder herunterladen (PDF-Dokument, ca. 1,9 MB)
Bild oben: Wandgemälde zu Ehren von Víctor Jara in Santiago de Chile. Foto von 2009
Foto: Rec79, CC BY-SA 3.0
Quelle: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8702009