Religions- & Kirchenkritik, Säkulare Szene

„Christliches Abendland“ am Ende – der Kapitalismus wird nicht besser

Aus: „FREIDENKER“ Nr. 1-22, April 2022, S. 3-14, 81. Jahrgang

von Werner Rügemer

Die CDU könnte das „C“ im Parteinamen streichen – die allermeisten christlich lackier­ten Parteien haben das schon längst getan

In der CDU unter dem neuen kapitalen Hoffnungsträger Friedrich Merz wird über­legt: Sollen wir das „C“ aus dem Parteinamen streichen? Weil es nicht mehr genügend Wäh­lerstimmen mehr bringt? Und weil die Deut­schen in Scharen die beiden Großkirchen verlassen? Hat das Christentum als Stütze prokapitalistischen Regierens ausgedient?

Kaiser Konstantin und Karl der Große: „Wir siegen im Namen des Kreuzes!“

Herrscher in Klassengesellschaften sind schon immer ideologisch flexibel. Anfang des vier­ten Jahrhunderts „nach Christus“ merkte dann der oströmische Kaiser Konstantin, dass die Opposition der verfolgten Christen im ganzen Reich nachhaltig um sich griff, und dass die Christen opferbereiter waren als seine eigenen Soldaten. Da gab er schnell die Ver­folgung auf und holte die Verfolgten auf seine Seite. Er warf wendig das jahrtausendealte Götterzeug auf den Müllhaufen der Geschich­te. Das Christentum wurde Staatsreligion, Bi­schöfe bekamen Staatsgehälter. Nun galt das Motto auf den Fahnen der oströmischen Hee­re: „Wir siegen – im Namen des Kreuzes!“

Im Namen des christlichen Kreuzes und mithilfe von Scharen christlicher Missionare begründete danach ab dem 8. Jahrhundert der fränkische König Karl die neue feudalistische Klassenordnung. Wenn es nötig schien, mordete der „Sachsenschlächter“ ungläubige Heiden reihenweise hin und ließ öffentliche Zwangstaufen durchziehen.

Der erfolgreiche Klassenkämpfer wurde des­halb vom Papst in Rom zum Kaiser aller Christen gekrönt, richtete in Aachen seinen wichtigsten Regierungssitz ein. Er wurde der Gründer des geeinten Europa, des „christli­chen Abendlandes“. Er wird bis heute ehr­fürchtig oder auch gedankenlos „Karl der Große“ genannt. Und die höchste Auszeich­nung, die das „neue vereinte Europa“, die Eu­ropäische Union (EU), seit ihren ersten Ur­sprüngen in den 1950er Jahren vergibt, bis heute, ist der nach ihm benannte „Aachener Karlspreis“.

Christentum und Kolonialismus: Missionare und Räuber

Bis zur Französischen Revolution hielt die katholische Kirche, ab dem 16. Jahrhundert organisch ergänzt durch die protestantischen Kirchen, in Europa die feudalistischen Klassengesellschaften zusammen. Luther protestierte gegen die katholische Kirche, aber nicht gegen den Feudalismus. Luther verteufelte die ausgebeuteten Bauern, die gegen ihre Ausbeuter aufstanden. Kaiser und Könige machten Äbte und Bischöfe zu den für ihre Territorien zugleich weltlichen Feudal­herren und größten Grundbesitzern und militärischen Feldherren.

Das setzten die beiden christlichen Groß­kirchen ab dem 16. Jahrhundert im globalen Maßstab fort. Das machten auch die pro­testantisch regierten skandinavischen Staaten. Alle bewohnten Kontinente und viele Inseln zwischen Grönland und NeuGuinea wurden durch christlich lackierte Heere und Handels­gesellschaften aus Spanien, Portugal, Groß­britannien, Belgien, den Niederlanden, Frankreich, dann auch etwa Dänemark und Schweden und schließlich auch den USA erobert.

Die einheimischen „Ungläubigen“ wurden christlich missioniert. Sklavenraub, Sklaven­tötung, Sklavenhandel, Sklavenhaltung und die Niederschlagung von Aufständen waren mit der christlichen Lehre vereinbar, auch etwa für die anglikanische Kirche Groß­britanniens und deren Abweichler, die christ­lichen Pilgerväter in den USA, nötigenfalls auch mit Völkermord wie etwa an den indianischen Ureinwohnern Nordamerikas.

Rohstoffe und Menschen zwischen Latein­amerika, Afrika, dem pazifischen Raum und in China wurden dann bis ins 20. Jahrhundert auch dem neuen, organisch aus dem Kolonialismus aufsteigenden, transatlan­tischen Kapitalismus unterworfen. Nach dem 2. Weltkrieg kämpften Missionare und Mili­tärpriester auf US-Seite gegen die Befrei­ungsbewegungen in Vietnam und Korea. Die Ausbeutung von Rohstoffen und Menschen wurde modernisiert, in primitiver Weise industrialisiert. Auch die militärisch und investiv expandierenden USA heiligten sich im heiß-kalten Krieg gegen den „Kommu­nismus“ konfessionsübergreifend zu „God’s own Country“.[1]

Christentum und kapitalistische Diktaturen im 20. Jahrhundert

Gegen die europäische Aufklärung und dann gegen die weltweit ausstrahlende Fran­zösische Revolution 1789 entwickelten die aufstrebenden bürgerlichen Kapitalisten zu­sammen mit katholischer Kirche und Vatikan (und dem entmachteten Adel) die „konser­vative“ Gegen-Revolution. Es bil­deten sich christliche Bewegungen und auch Parteien mit politisch-prokapitalistischer Ausrichtung.

Die Gegen-Revolution richtete sich gegen die aufkommenden demokratischen, soziali­stischen, kommunistischen Ideen und Orga­nisationen, auch gegen die bürgerlich- demo­kratischen Revolutionen Mitte des 19. Jahrhunderts. In Deutschland setzte sich die preußische Monarchie des Wilhelminischen Kaiserreiches durch, und dessen aufstei­gender, expansiver, militaristischer Kapi­talismus wurde umglänzt und geweiht und gesegnet von der protestantischen Staats­kirche.

Doch dann: Die Arbeiterbewegung pro­testierte und agierte gegen den imperia­listischen Krieg und für dessen Beendigung. In ganz Europa wurden, zumindest kurz­zeitig, 1918/1919 Arbeiterräte und Arbeiter­regierungen gebildet. Sozia­demokratische Parteien wurden legal, Gewerkschaften breiteten sich aus, Kommunistische Parteien wurden gegründet und bekamen Zulauf.

Vor allem die Gründung des ersten sozialistischen Staates, des Staatenverbundes der Sowjetunion 1917, erschütterte das christlich-kapitalistische System. Im wendig geschlossenen Bündnis marschierten die bisherigen Weltkriegsgegner Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan mit den USA in die Sowjetunion ein, im Bündnis auch mit den korruptesten zaristischen Generälen, aber vergeblich. Die Potentiale der Volksrevolution erwiesen sich als stärker. Damit fühlte sich das kapitalistische Gesamt­system bedroht, auf Dauer, zurecht.

„Gott mit uns“: Protestantisch mit der Wehrmacht in den Weltkrieg

Deshalb waren nach dem 1. Weltkrieg christlich lackierte Diktaturen die Avantgarde für die Rettung des Kapitalismus: die faschistische Bewegung Mussolinis schon ab 1922, der Franco-Faschismus in Spanien, Hitlers Nationalsozialismus mit dem sofort 1933 nach Mussolini-Vorbild geschlossenen Konkordat mit dem Vatikan und der ebenso vertraglichen Unterstützung durch die evan­gelische Kirche.[2] Mussolini gab dem Vatikan enteignete Ländereien zurück und machte ihn zum Staat mit eigener Justiz und eigenem Finanzsystem.

Eine ebenso enge Verbindung von katholischer Kirche mit antikommunistischen und antisemitischen Politikern und Staatsführungen bildete sich schnell und organisch etwa beim Pilsudski-Regime in Polen, im 2. Weltkrieg in den Kollabora­tionsregimen Frankreichs (General Pétain /Vichy), Kroatiens (Pavelic/Ustascha), Un­garns (General Horthy/Calvinist), der Slo­wakei (Staats- und Parteichef war der katho­lische Priester Josef Tiso), der Ukraine (Bandera) und Österreichs (Dollfuß/ Austro­faschismus).

„Gott mit uns“ – übernommen aus der Bibel, Altes Testament, Buch Judit – stand auf den Koppelschlössern von Hitlers Wehr­machtssoldaten. Damit wurden sie in den Vernichtungskrieg gegen Kommunismus und Judentum geschickt.

„Gott mit uns“: Dieser Schlachtruf hatte schon im protestantischen Preußen gegolten, prangte auf den Koppelschlössern im Wilhelminischen Kaiserreich, dann auch in der Reichswehr während der Weimarer Republik – und galt dann auch in der mit Ex-Nazi-Generälen gegründeten Bundeswehr der christlich gegründeten Bundesrepublik Deutschland, jedenfalls bis 1962, also bis die Grundlagen des neuen antikommunistischen Separatstaates gesichert waren.

God’s Own Country mit den christlichen Diktatoren Europas

Die global expandierende Supermacht USA, die nicht dem Völkerbund beitrat, anerkannte nach dem 1. Weltkrieg Mussolini, Franco, Hitler diplomatisch. Sie waren die brutalsten und erfolgreichsten Bekämpfer der Arbei­terbewegung. Wall Street-Banken sowie die großen US-Auto-, Öl- und Technologie-Kon­zerne machten mit den Diktatoren Geschäfte, investierten und rüsteten deren Militär auf.[3] USA und Vatikan eiferten darum, wer Mussolini, Franco oder das Vichy-Regime als erste diplomatisch anerkannten.[4]

1936 retteten die christlich lackierten Diktaturen, in Verbindung mit den fa­schistoiden Regimen Südafrikas und Japans, und geführt von den USA, die Olympiade 1936 in Berlin zugunsten Hitler-Deutschlands – gegen die weltweite Boykott-Bewegung, die von der Arbeiterbewegung und zahlreichen jüdischen Sportverbänden zwischen New York und Tel Aviv unterstützt wurde. Der Präsident des US-amerikanischen Olympi­schen Komittees, der Bauunternehmer Avery Brundage, war militanter Antisemit. Damit stieg das christliche NS-Deutschland end­gültig zu internationalem Ansehen auf.

Der Vatikan unterstützte damals auch die Diktatur von Generalissimus Tschiang Kai­schek in China: Er hatte die von Sun Yatsen Anfang des 20. Jahrhunderts gegründete De­mokratie abgeschafft. Tschiang wurde in den 1930er Jahren sowohl von den USA wie von Hitler-Deutschland unterstützt. Um sich mit beiden Schutzmächten gut zu stellen, kon­vertierte der Konfuzianer zum Christentum – da gab der Vatikan die diplomatische Aner­kennung dazu, die übrigens auch für die Fortsetzung des Tschiang-Regimes nach 1945 auf der Insel Formosa/Taiwan weitergalt und auch bis heute un-unterbrochen weitergilt, völkerrechtswidrig.[5]

Die USA subventionieren den Vatikan

Mit dem Aufstieg der kapital- und US-freundlichen Europas und ihrer konstitutiven Verbindung mit der katholischen Kirche verstärkten die USA ihre Verbindung zum Vatikan ebenfalls.

Erstmals 1925 ernannte die US-Regierung einen Attaché beim Papst, und zwar den Priester Francis Spellman. Der US-Amerikaner hatte in Rom studiert. Er organisierte 1936 den Besuch des vatikanischen Chefdiplomaten, des Kardinals Pacelli, des späteren Papstes Pius XII., bei US-Präsident Roosevelt. Pius XII. ernannte Spellman 1939 zum Erzbischof von New York, und Roosevelt ernannte Spellman zum leitenden US-Militärbischof: Der besuchte tröstend während des Weltkriegs die US-Truppen auf allen Kontinenten.[6]

1940 setzte Roosevelt den bisherigen Chef des größten Stahlkonzerns US Steel Corporation, Myron Taylor, als US-Sonderbeauftragten im Vatikan ein. Taylor blieb dies bis 1950. Er hielt auch die Verbindungen zu den katholischen Diktatoren Franco und Salazar aufrecht. Dafür flossen private und staatliche US-Gelder nach Rom, meist über das Erzbistum Spellmans in New York.

Der Staats- und Kapitalvertreter Taylor beruhigte den Papst: Das Bündnis mit der Sowjetunion sei nur militärisch und zeitlich begrenzt. Man war sich auch einig, über die Judenvernichtung weitgehend zu schweigen und den verfolgten Juden nicht zu helfen.[7]

Adenauer: Auch die USA gehören zum christlichen Abendland!

Nach dem 2. Weltkrieg verstärkten die USA ihr Personal in Rom, gründeten den Vorläufer der Vatikanbank und organisierten mithilfe der Wall Street-Banken First National und Chase Investitionen des Vatikans in den USA. Gemeinsam wurden katholische Faschisten aus Osteuropa (Kro­atien, Ukraine, Baltikum …) in den Westen geschleust, in die Bundesrepublik, in die USA, nach Kanada und Australien und wurden als Exil-Regierungen oder Exil-Vereinigungen künstlich jahrzehntelang über Wasser gehalten.[8]

Der Anwalt Allen Dulles von der Wall Street-Kanzlei Sullivan&Cromwell war mit Europa vertraut. Er hatte vor dem Krieg mit Mussolini und Hitler persönlich konferiert und Verbindungen zwischen deutschen, italienischen und US-Konzernen organisiert. Während des Krieges hatte er von der Schweiz aus den US-Geheimdienst Office of Strategic Services (OSS) im besetzten Europa geleitet, mit Informanten und Kontakten auch in und zu allen Widerstandsbewegungen – von ganz links bis ganz rechts. Schon während des Krieges hielt OSS Ausschau auch nach den Personen, die für die Nachkriegszeit als Freunde infrage kamen.[9]

Von 1947 – 1949 leitete Dulles die „Genfer Gespräche“. Sie fanden statt unter dem Dach der „Christlichen Nothilfe“, einer in der Schweiz von deutschen Exilanten der katholischen Zentrumspartei gegründeten Hilfsorganisation. Adenauer aus der britischen Besatzungszone, Bidault aus Frankreich, de Gasperi aus Italien und Politiker aus den anderen westeuropäischen Staaten, teilweise auch aus den sozialistischen Staaten Osteuropas reisten als Touristen an. Dulles koordinierte und wenn nötig finanzierte die Gründung der neuen christlich lackierten Parteien, modernisiert als „Volks“­parteien, teilweise nun überkonfessionell wie die CDU, in der im Unterschied zum katholischen Zentrum aus Kaiserzeit und Weimarer Republik nun auch die Protestanten vertreten waren.

In diesen Parteien durften in haupt­amtlicher Funktion keine Antifaschisten sein, aber zahlreiche Ex-Nazis und sonstige Rechtsradikale, auch Banker und Unter­nehmer als Finanziers. Politiker wie Ade­nauer, die keinen Widerstand gegen die Nazis geleistet hatten, wurden mit dem Narrativ „Ich war NS-Gegner“ ausgestattet.

So reichte das „Christliche Abendland“, das der katholische Zentrumspolitiker Konrad Adenauer schon nach dem 1. Weltkrieg gegen den „Kommunismus“ beschworen hatte, nun auch über den Atlantik: „Christliches Abendland“ sei kein geographischer, sondern ein geistesgeschichtlicher Begriff, „der auch Amerika umfasst“, erklärte Adenauer im August 1947 beim CDU-Parteitag.[10]

„Vereintes Europa“ mit christlichem Karlspreis: Atomkrieg einkalkuliert

So waren diese neuen Christenparteien die wichtigsten politischen Träger der US-Kampfes gegen die antifaschistischen Kräfte, gegen den Kommunismus, den Sozialismus, auch gegen die eigentlich brave und anti­kommunistische Sozialdemokratie und vor allem gegen die Sowjetunion. Marshall-Plan und NATO waren die wichtigsten Instru­mente, begleitet vom OSS-Nachfolger CIA (geleitet ebenfalls von Allen Dulles), vom Army-Geheimdienst CIC sowie von Hollywood und sonstiger US-Kultur, die fein getrennt war nach Massen- und Elitenkultur.

Auch die ersten Vorläufer-Institutionen der Europäischen Union (EU) wurden so von den USA ab den 1950er Jahren auf den Weg gebracht, beginnend mit der von Luxemburg aus gelenkten Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKSt), kurz Montan­union.

Jean Monnet, der US-Banker und „Gründervater Europas“, hatte als Hoher Kommissar der Montanunion die kriegs­treibenden Stahl- und Kohlekonzerne Deutschlands, Frankreichs, Luxemburgs, Belgiens, der Niederlande vor Entflechtung, Verstaatlichung und Bestrafung gerettet. Er erhielt 1958 den Karlspreis, nachdem er 1956 den Pius-Preis des Vatikans erhalten hatte und bevor er zur Krönung 1963 aus der Hand von US-Präsident Kennedy die Medal of Freedom bekam, die höchste US-Auszeichnung für Ausländer.[11]

Der 1950 von Ex-Nazis ins Leben gerufene Aachener Karls-Preis besagte: Das vereinte Nachkriegseuropa soll ein christliches sein. Deshalb war Europa dann gar nicht vereint, sondern tief feindlich gespalten – ohne und gegen Russland, ohne und gegen die Sowjet­union und gegen die anderen sozialistischen Staaten. Der mögliche, vernichtende Atom­krieg auf europäischem Boden war ein­kalkuliert.[12]

Aufstieg des polnischen Papstes I: Ende des Sozialismus in Europa

Insbesondere die USA fördern, finanzieren, instrumentalisieren global bei Bedarf alles Rechtsradikale, sondern auch alle Richtungen religiös-kirchlicher Überreste aus vor-demo­kratischer Zeit, und seien sie noch so ver­kommen. Das buddhistisch lackierte Feudal­regime wie die des letzten Oberhauptes Dalai Lama in Tibet werden mit Millionen Dollar genauso über Jahrzehnte international hoch­gepäppelt wie die nostalgisch einem ver­schwundenen islamistischen Großreich nach­trauernden Terroristen im chinesischen Xingjang wie auch die letzten Verteidiger/ innen der reich verfaulten Überreste des britischen Kolonialreiches in Hongkong.

So werden einerseits Islamisten fundamen­talistisch bekämpft, gleichzeitig werden Islamisten als Freiheitskämpfer subven­tioniert wie in Afghanistan und Syrien.

Allein für die islamistischen Uiguren werden seit Jahrzehnten in Washington und München zwei Weltverbände und deren Me­dienleute großzügig alimentiert. So kehrten christlich konnotierte NS-Hilfstruppen bei Umstürzen aus ihren West-Exilen zurück wie etwa seit 1990 nach Osteuropa und auf den Balkan, z.B. nach Kroatien, Ungarn und die Ukraine, gefördert vom „christlichen Europa“ und einer von der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel geführten CDU-Regierung in Deutschland.

Als sich in Polen Ende der 1970er Jahre eine Opposition bildete, wurde zum ersten Mal in der zweitausendjährigen Tradition des Vatikans blitzschnell ein Papst aus Osteuropa ausgewählt: Der ungewöhnlich junge Krakauer Erzbischof Karel Woytila wurde 1978 Papst Johannes Paul II. Er empfing 1981 den Gründer der antisozialistischen und katholischen Gewerkschaft Solidarnosc, Lech Walesa, in Rom, reiste oft aufwendig nach Polen und vermittelte US-Geheimdienst-, Medien- und Finanzkontakte zugunsten der Solidarnosc.

Er gab sich modern mit neuen Kontakten zu anderen Religionen, zu Juden in Jeru­salem, zu Orthodoxen in Moskau, zu Ang­likanern in London, in die Palästinenser­gebiete und ins sozialistische Kuba. Er pre­digte Armut, Liebe und Barmherzigkeit und war mit dem Dalai Lama befreundet. Aber er blieb der knochenharte patriarchale Ober-Reaktionär: Gegen Empfängnisver­hütung und Abtreibung, gegen homosexuelle Ehen und weibliche Priester, gegen die Aufklärung des globalen sexuellen Miss­brauchs, und mit freundlichem Augen­zwinkern für alle US-geführten Kriege. US-Präsident Ronald Reagan blühte mit dem polnischen Inspirator selbst zum alttestamentarischen Prediger auf: „America“ sei die biblisch versprochene „Stadt auf dem Hügel“ (city on the hill) und Russland das „Reich des Bösen“.

Mit 1.820 Selig- und Heiligsprechungen übertraf der polnische Papst bei weitem alle seine Vorgänger. Er globalisierte das anti­kommunistische „Märtyrer“-(Un)Wesen. Der Franco-Bewunderer Josemaria Escriva, Gründer des kapitalistischen Exklusiv-Clubs Opus Dei, gehörte dazu, ebenso Bischof Stepinac, der Militärvikar der Terror­organisation Ustascha des kroatisch-faschi­stischen Diktators Pavelic.

Viele hundert katholische Geistliche wur­den so zu Märtyrern verklärt, nur weil sie im koreanischen und vietnamesischen Krieg auf der Seite der USA gestanden hatten ebenso wie hunderte spanische Franquisten und sogar Missionare des 19. Jahrhunderts in China, die als Gesandte der Kolonialmächte bei Aufständen der Einheimischen ums Leben kamen.

Aufstieg des polnischen Papstes II: Die christlichen Parteien Europas entblättern sich

Das Vierteljahrhundert antikommunistischer Glanzzeit des polnischen Papstes – 1978 bis 2005 – förderte zugleich die Entblätterung der christlichen „Volks“parteien. Sie entfernten sich schrittweise von ihrem „Volk“, sowohl von ihrem Kirchen- wie von ihrem Wähler­volk. Und sie entblätterten ihren vielgestal­tigen und vielnamigen Rechtsradikalismus.

Die spektakulärste Verwandlung legte die Democracia Cristiana (DC) in Italien hin, im Papstland selbst: Die DC war im Dezember 1943 gegründet worden, erst nach der Absetzung des von ihrem katholischen Milieu unterstützten Diktators Mussolini. Die DC war die Gegenreaktion auf die Kommu­nistische Partei, die im Widerstand sowohl gegen Mussolini und dann im Partisanenkrieg gegen die Wehrmacht einflussreich geworden war. Die postfaschistische, weiter anti­kom­munistische DC und ihr kirchliches Umfeld, etwa auch Waisenhäuser, wurde von den USA, vom CIA, von Konzernen wie Exxon unterstützt, auch mithilfe neu gegründeter Medien.[13]

Bis 1947 konnten die USA nicht ver­hindern, dass die DC eine Koalitions­regierung mit den im Volk einflussreicheren Kommunisten und Sozialisten eingehen musste. Aber wie in anderen Staaten machte der Marshall-Plan die Bedingung: Die Gelder fließen erst, wenn alle Kommunisten und Sozialisten aus der Regierung entfernt sind. So wurden etwa auch in Frankreich mithilfe von Jean Monnet die Kommunisten und auch der konservative Charles de Gaulle 1947 aus der Regierung gedrängt. Erst dann flossen die Marshall-Gelder, und Italien erfüllte 1949 die zweite Bedingung: Eintritt in die NATO und dann unter Monnet in die Montanunion.

Bis Anfang der 1990er Jahre verlor die DC immer mehr Wahlstimmen, bildete aber als Regierungspartei wechselnde Koalitionen mit korrupten Sozialisten und Ex-Faschisten. Die Einkommen der abhängig Beschäftigten wur­den gesenkt, der Sozialstaat wurde abgebaut, während im Umkreis der DC in enger Ver­bindung mit der Mafia die Korruption blühte, etwa bei Bauaufträgen. Die Ermittlungen der Mailänder Staatsanwaltschaft (mani pulite, saubere Hände) brachten das zerbrechliche Gebilde schnell zum Einsturz: 1994 war die DC verschwunden.

Sammlungsbewegung Europäische Volkspartei (EVP)

1965 auf der Höhe ihres Einflusses war mit der DC und dem bundesdeutschen CDU-Gründer Adenauer die Europäische Union Christlicher Demokraten gegründet worden. Aber je mehr Mitglieder aus anderen als den westeuropäischen Kernstaaten dazukamen, desto mehr entblätterten sich auch in den Parteinamen die verschiedenen politischen Strömungen, die unter dem C-Label versteckt waren, alle in unterschiedlicher Weise christ­lich konnotiert: sich konservativ, liberal, nationalistisch, demokratisch, bürgerlich nennende, auch rechtspopulistische und rechtsradikale Parteien wurden aufge­nommen.

Schon 1976 wurde deshalb die Europäische Christen-Union in die Europäische Volkspartei (EVP) umgegründet: „Volk“ war der häu­figste Bestandteil in den neuen Parteinamen: Die Unternehmer-Klientel-Parteien gaben sich als „Volks“-Parteien aus, ohne C-Label.

Auch etwa die Nachfolger der zerstobenen DC Italiens, noch offener kapitalfromm, wurden Mitglied, so Silvio Berlusconis „Forza Italia“. Richtig los ging es mit der Ost-Erweiterung der EU: Die v.a. katholisch kon­notierten Parteien hießen nun anders, so Viktor Orbans „Bürgerbund“ (Fidesz) und die postfaschistische „Kroatische Demokratische Gemeinschaft“ (HDZ).

Zu den assoziierten, christlich konnotierten Splitterparteien gehören übrigens vier aus der Ukraine und je drei aus Moldau und Weißrussland. Die reaktionäre Regierungs­partei Polens PIS ist superkatholisch, die Kirche regiert mit, westliche Investoren wer­den hofiert, aber die PIS gehört nicht zur EVP; 2021 schied Fidesz aus, Berlusconi und HDZ bleiben drin.

Die EVP ist heute die größte Fraktion im Europäischen Parlament. Von den 77 Mit­glieds- und assoziierten Parteien haben nur noch eine Handvoll das „C“ im Parteinamen, so CDU und CSU aus Deutschland und die Christlich-Soziale Volkspartei (CSV) Luxem­burgs, also der allerengste Kern aus der Grün­derzeit der christlichen Parteien nach 1945. Und auch die CSV, die im von den USA am direktesten abhängigen EU-Staat („der 51. Bundesstaat der USA“)[14] am längsten regierte und die meisten Präsidenten der Europä­ischen Kommission stellte – sie ist schon seit einem Jahrzehnt abgesunken in die Oppo­sition, mit so niedrigen Wahlergebnissen wie jetzt ihre Brüder und Schwestern von der CDU.

Während also die alten C-Parteien wegen ihrer Kapitalfrömmigkeit und christlich getarnten Feindlichkeit gegenüber den ab­hängig Beschäftigten abschrumpften, förder­ten sie direkt und indirekt das Aufkommen von offen rechtsradikalen, rechtspopu­listischen, oligarchischen Parteien, zunächst in Osteuropa und dann ebenfalls in den EU-Kernstaaten. Die AfD in Deutschland ist Fleisch vom CDU-/CSU-Fleische, eben ohne C und mit offener Radikalisierung dessen, was unter dem C-Dach lange gnädig be­herbergt wurde.

Wobei das alles auch chaotische Züge hat: Wir befinden uns in einer komplexen Umgestaltung des bisherigen neoliberalen Kapitalismus, seiner sozialen Klassen und deren Zusammensetzung und eben auch deren öffentlichen, sozialen, medialen, kulturellen und politischen Akteure.[15]

Angela Merkel: Der DDR-Bonus und die Päpste helfen nicht

Die CDU war immer wieder von Korrup­tionsskandalen betroffen – illegale Dauer-Be­spendung durch Unternehmer, Flick-Skandal, Leisler-Kiep-Skandal; dann 1990-1994 bei der DDR-Privatisierung; dann die 1999 auf­gedeckte illegale Parteifinanzierung unter Helmut Kohl und dem Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Schäuble: Die CDU hätte in einem Rechts­staat ver­schwinden müssen, ebenso wie die eng verbundene DC in Italien.

Aber die komplizenhaften Leitmedien, auch die öffentlichen, deren Führungspo­sitionen nach Parteibuch besetzt werden und wo Kirchen und Unternehmerlobby in den Verwaltungsräten sitzen, kochten die Skan­dale herunter. Und die auch international als Erfolg verkaufte Ausplünderung der DDR rettete, mithilfe der jungen, unschuldigen, ost­deutschen ex-FDJ-Sekretärin Angela Merkel als Nachfolgerin des korrupten Kohl die CDU mit einer Sonderkonjunktur über die Zeit. Die dauerte aber nicht ewig.

Die von der CDU-Vorsitzenden und „mächtigsten Frau der Welt“ wesentlich geführte EU protegierte bei der Ost-Erwei­terung so viele rechtsradikale, rechts­populistische, oligarchische Regime wie nie zuvor. Die stimmten vor der EU-Mitglied­schaft immer brav erst dem NATO-Beitritt zu, von Kroatien über Polen und Ungarn bis Litauen.

Dabei entblätterten diese meist christlich konnotierten Parteien und Regime ihren wahren Kern. Die Volkswirtschaften ver­armen, ein großer Teil der arbeitsfähigen Bevölkerung wird entweder im eigenen Staat billig und entrechtet ausländischen Investoren wie deutschen Autokonzernen, deren Zu­lieferern und Amazon & Co zur Verfügung gestellt oder als befristete oder unbefristete Arbeitsmigranten in die reichen Weststaaten geschickt.

Das ist ein immer breiteres Spektrum von Spargelstechern über Bauarbeiter, Fleischzer­leger, Krankenhauspersonal, LkW-Fahrer, private häusliche Pflegerinnen, Gastronomie­helfer und Paketauslieferer und auch Billigprostituierte, in legalisiertem oder auch vielfach illegalem Status.[16]

Dieser millionenhafte Missbrauch von Menschen und Familien geht weit über das hinaus, was als sexueller Mißbrauch in den auch beim ausbeuterischen ArbeitsUnrecht aktiv beteiligten und absegnenden beiden Großkirchen skandalisiert wird.

Franziskus: Flüchtlingsfüsse küssen und die Banker in den Vatikan holen

Da reiste die CDU-Vorsitzende und dann auch Bundeskanzlerin Merkel mehr als jeder ihrer Vorgänger von Adenauer bis Kohl hilfesuchend zu Privataudienzen bei den jeweiligen Päpsten, sei es zum reaktionären polnischen Oberkatholiken oder zum lü­genden deutschen Benedikt oder zum jetzigen, verstärkt Barmherzigkeit simulieren­den Franziskus.

Der macht aber gleichzeitig, wie seine Vorgänger auch, das Gegenteil dessen, was Jesus Christus machte: Jesus vertrieb die Banker aus dem Tempel. Aber nach dem demütigen Flüchtlingsfüsseküssen an der von der EU blockierten Grenze – auch drei ausgewählte Muslime waren dabei – eilte der Heilige Vater zurück nach Rom. Dort verkündete er zur Freude aller Ver­schwörungstheoretiker zusammen mit Lady Lynn Forester Rothschild und US-Investoren die Allianz für Inklusiven Kapitalismus.[17]

Damit holte der Papst nocheinmal, als ob es nötig gewesen wäre, demonstrativ die Banker in den Tempel, gegen das Volk, dem der geübte Barmherzigkeitssimulant vorher gepredigt hatte: „Kapitalismus tötet“.

All dies half und hilft dem sich noch aggressiver als neoliberal ausbreitenden neuen Kapitalismus. Aber den christlich lackierten Parteien half es nicht. Deshalb rüstete die Papst-Besucherin Merkel ideologisch fein­fühlig und kaum merklich ab: Ihr anfängliches Gebet „unser christliches Menschenbild“, in das sie nach dem bösen Sozialismus schnell umgeschult worden war, verschwand schritt­weise aus ihrem öffentlichten Vokabular. Es folgten „unsere europäischen Werte“, dann „unsere westlichen Werte“, um schließlich zum Ende ihrer Amtszeiten bei „unseren Werten“ anzukommen, sozusagen im inhalts­losen Nichts des nostalgischen Abglanzes einer besseren Zeit.

Jetzt CDU ohne „C“?

Der kurzzeitige CDU-Vorsitzende und Wahlkämpfer Armin Laschet war vor der letzten Wahl beim Papst, CSU-Chef Markus Söder brachte dem Papst Nürnberger Leb­kuchen mit – es half nichts. Die Wahl ging ver­oren. Unter dem neuen CDU-Vor­sitzenden Friedrich Merz, der nie beim Papst war, sondern immer nach New York zu Laurence Fink, dem Chef von BlackRock pilgerte, wird nun nach der Wahlniederlage und in der Opposition die Rettung erhofft.[18] Es kam die Frage auf: Das „C“ im Partei­namen lieber streichen, wie sonst in ganz Europa auch?

Die Wähler und Wählerinnen verlassen in Scharen die beiden Großkirchen, die jedes ArbeitsUnrecht und jede weitere soziale Schandtat der Merkel-Regierungen abseg­neten und in ihren eigenen Pflegeheimen und Krankenhäusern selbst durchziehen. Die ma­gische Grenze von 50 Prozent der deutschen Bevölkerung als Kirchenmitglieder wurde im Jahre 2021 unterschritten, und nur noch zwischen 10 und 20 Prozent der verblei­benden älteren Mitglieder „glauben“ noch an irgendwas Höheres wie „Gott“ oder das „Christliche“ in CDU und CSU. Schon lange wagt kein Prediger mehr wie noch Adenauers Zeiten selig von der Kanzel zur Wahl der Christenparteien aufzurufen.

„Solange das Christentum nicht völlig marginalisiert ist“

„Solange das Christentum als kulturelle Formation nicht völlig marginalisiert ist, sollte die CDU am C festhalten,“ so der Leitkommentar der „Zeitung für Deutsch­land“, deren Favorit immer Merz war und jetzt nach seiner Wahl umso mehr ist.[19]

Dieses kapitale Leitmedium, das die Ampel-Koalition unter SPD-Kanzler an­peitscht, damit der sich endlich noch ein­deutiger den Forderungen aus Washington unterwirft, sieht das mit dem C ganz prag­matisch: Solange das Christentum „als kulturelle Formation“ noch Wählerstimmen bringt, solange kann das C in den kapital- und US-dienlichen Parteien bleiben. Aber wenn das schließlich doch nicht mehr reicht? Weil das Christentum doch „völlig marginalisiert“ ist?

Aber Vorsicht, sagt jetzt Merz. Lieber doch nicht weg mit dem C! Dem Transatlantiker und BlackRock-Lobbyisten und papstfernen Retter Merz schwimmen die Felle bzw. die Wahlschafe und -schäfinnen davon. Merz‘ Auftraggeber Blackrock & Co haben den deutschen Mittelstand ausgeräubert – diese traditionelle C-Stütz-Milieu ist ebenso abgeschrumpft. So machte der neue CDU-Vorsitzende hastig kehrt und setzt sich jetzt dafür ein, dass die seit dem 19. Jahrhundert von den Monarchien beschlossene staatliche Dauersubvention der Kirchen nun doch nicht angetastet wird, entgegen der ohnehin zögerlichen Absichtserklärungen der nur scheinbar unchristlichen Ampel-Koalition.

„Entschlossen bekannte sich der katho­lische Politiker zu den christlichen Werten als Basis der beiden Unionsparteien: Das C in unserem Parteinamen wird nicht gestrichen!“ So vermeldete erfreut der Vatikan am 7.2.2022 Merz‘ Kehrtwendung.[20]

Das „C“ lassen, aber für „Capitalist“? Oder lieber christlich mit der AfD?

Solange also das Christentum „als kulturelle Formation nicht völlig marginalisiert ist“ – also „nicht völlig“ -, solange soll das C bleiben, so Merz. Und wenn aber doch „völlig marginalisiert“ und nicht mehr genügend Wahlstimmen bringend? Was dann, Herr Merz?

Und was dann, Mister Fink von BlackRock in New York? Haben Sie jahrelang falsch in Merz und Deutschland investiert? Also Blackrock Party of Germany? Nein, das wäre zwar die saubere Lösung. Aber, und das wissen der billionenschwere Mister Fink und der millionenschwere Laufbursche Merz auch: Diese Direktheit bringt keine ausreichenden Stimmen bei Wahlen. Also läge dann die organische Überleitung in das nahe, was sowieso schon lange zusammengehört? Also das C lassen, aber für Capitalist? Also CPG? Capitalist Party of Germany? Nein, das wissen Fink/Merz auch: Auch das ist zu direkt. Also dann doch das bisherige C belassen, für Christlich, und Koalitionspartner suchen, die AfD zum Beispiel oder auch den einen oder die andere aus der Ampel-Koalition? Die sind doch inzwischen alle sehr kapitalfromm!

Über die eigentliche Lösung für das Ende des „christlichen Abendlandes“ nicht nur in Deutschland, sondern auch in der von den USA nicht nur finanziell und industriell abhängigen EU – darüber unterhalten wir uns an anderer Stelle. Da geht es dann wirklich zur Sache.

Dr. Werner Rügemer, Köln, ist Referent für den Beirat im Bundesvorstand des Deutschen Freidenker-Verbandes

Quellen

[1] Zur Geschichte des Kolonialismus siehe z.B. Wolfgang Reinhard: Die Unterwerfung der Welt. Globalgeschichte der Europäischen Expansion 1415 – 2015, München 2016; Die Instru­mentalisierung anderer Religionen wie Islam und Zionismus für Klassengesellschaften und Kapitalismus bleiben hier außer Betracht, ebenso die fundamentalistischen christlichen Sekten etwa in den USA und Südamerika. Zu den aktuellen globalen Aktivitäten der Konrad Adenauer-Stiftung (CDU) und der Hanns Seidel-Stiftung (CSU) siehe Aert van Riel: Die Schwarze Internationale. Köln 2021.

[2] Dietrich Kuessner: Der christliche Staatsmann. Das Hitlerbild in der Deutschen Evangelischen Kirche. Norderstedt 2021

[3] Gian G. Migone: The United States and Fascist Italy. The Rise of American Finance in Europe. New York 2015: Jacques Pauwels: Big Business avec Hitler, Bruxelles 2013

[4] Annie Lacroix-Riz: Le Vatican, L‘ Europe et le Reich de la Premère Guerre mondiale à la Guerre Froide, Paris 1996

[5] Werner Rügemer: Taiwan: U.S. Deployment Area Against Mainland China Since 1945, Strategic Culture Foundation 28.11.2021

[6] Francis Spellman: Action this Day. Letters from the Fighting Fronts. New York 1945

[7] Lacroix-Riz: Le Vatican Seite 408ff. und 421

[8] Uki Goni: Odessa. Die wahre Geschichte. Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher, Berlin 2006 (London 2002)

[9] Allen W. Dulles: Germany’s Underground. New York 1947

[10] Konrad Adenauer und die CDU der britischen Besatzungszone 1945 – 1949. Dokumente zur Gründungsgeschichte der CDU Deutschlands. Hg. Von der Konrad Adenauer-Stiftung. Bonn 1975, S. 351

[11] Werner Rügemer: Imperium EU: Arbeits­Unrecht, Krise, neue Gegenwehr. Köln 2020, Seite 48ff., zu Monnet und Karlspreis Seite 73ff.

[12] Bernd Greiner / Kurt Steinhaus: Auf dem Weg zum 3. Weltkrieg? Amerikanische Kriegspläne gegen die UdSSR. Eine Dokumentation. Köln 1980

[13] Philip Agee / Louis Wolf: Dirty Work. The CIA in Western Europe. New York 1988

[14] Denis Robert / Ernest Backes: Das Schweigen des Geldes. Die Clearstream-Affäre. Zürich 2003, Seite 297ff.

[15] Werner Rügemer: Die Kapitalisten des 21. Jahrhunderts. 3. aktualisierte Auflage Köln 2021

[16] Werner Rügemer: Imperium EU – ArbeitsUnrecht, Krise, neue Gegenwehr. Köln 2020

[17] https://www.inclusivecapitalism.com

[18] Ausführlich zu Aktivitäten und programmatischen Aussagen von Merz und seiner Verbindung zu BlackRock siehe Werner Rügemer: BlackRock & Co. enteignen! Auf den Spuren einer unbekannten Weltmacht, Frankfurt/Main 201, Seite 69ff.

[19] Die CDU ohne C? Frankfurter Allgemeine Zeitung 2.2.2022

[20] https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2022-02/friedrich-merz-cdu-katholische-kirche-politik-deutschland-staat.html


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 Werner Rügemer: „Christliches Abendland“ am Ende – der Kapitalismus wird nicht besser (Auszug aus FREIDENKER 1-22, ca. 612 KB)


Bild: Eingang zum Völkerschlachtdenkmals in Leipzig mit dem Erzengel Michael, dem Schutzpatron Deutschlands und darüber der Inschrift „Gott mit uns.“
Foto: Furfur, CC BY-SA 3.0
Quelle: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6019861