Flugblatt zum 8. und 9. Mai 2021: Befreiung von Faschismus und Krieg
Erfreulicherweise werden die Tage der Befreiung und des Sieges in immer größerem Bündnisrahmen zur Kenntnis genommen und durch Aktionen gewürdigt. Weniger erfreulich, dass Aktionen in diesem Jahr hier und da mit der Begründung „des Infektionsgeschehens“ storniert werden.
Außerdem ist zu beobachten, das eine Reihe von Aufrufen zu den Jahrestagen inzwischen deutlich undeutlich werden, also verflachen. So ist dann, um ein Beispiel zu nennen, die Rede von „Auftrag und Verpflichtung, für eine weltoffene, demokratische und solidarische Gesellschaft zu stehen“; „Ein neuer Rüstungswettlauf ist in vollem Gange“; „Wir brauchen eine Zivilisierung der sozialen, ökologischen und ökonomischen Konflikte“; „Wir wehren uns gegen den zunehmenden Rechtspopulismus“. Aber kein Wort von dem NATO-Aufmarsch gegen Russland, dem neuen Feindbild China, „Sowjetunion“ oder „Russland“ kommen nicht einmal als Wort vor, sogar der „Faschismus“ ist schon mancherorts „entfallen“.
Gegen solche „Umwidmungen“ des Datums versucht es der Freidenker-Aufruf mit Klartext.
Klaus Hartmann, Vorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes
Downloads
Flugblatt „Befreiung von Faschismus und Krieg“ A5 (PDF-Dokument, ca. 238 KB, 2 Seiten A5)
Flugblatt „Befreiung von Faschismus und Krieg“ A4 (PDF-Dokument, ca. 499 KB, 2 x A4 quer. Kann doppelseitig ausgedruckt werden [an kurzer Kante spiegeln] und dann zerschnitten werden. Man erhält pro Blatt 2 Flugblätter A5)
zum 8. und 9. Mai 2021
Befreiung von Faschismus und Krieg
Alle Demokraten feiern am 8. Mai die Befreiung von Faschismus und Krieg und am 9. Mai den Tag des Sieges. Wir feiern das Ende des Nazi-Regimes. Es bedeutete für Zehntausende Menschen in den Gefängnissen und Konzentrationslagern die Rettung vor der sicheren Vernichtung. Wir unterstützen die Forderung der Auschwitzüberlebenden Esther Bejarano, den 8. Mai endlich zum Feiertag in Deutschland zu machen.
Wir danken allen, die für die Befreiung vom deutschen Faschismus gekämpft haben und gedenken aller, die unterdrückt, eingesperrt und ermordet wurden. Wir danken dem antifaschistischen Widerstand und den Angehörigen der Partisanenarmeen, den Soldaten der Anti-Hitler-Koalition, wir danken insbesondere den Soldaten der Roten Armee, die die Hauptlast bei der militärischen Niederringung der Bestie trugen.
2021 jährt sich zum 80. Mal das „Unternehmen Barbarossa“, der deutsche Überfall auf die Sowjetunion, den sie mit 27 Millionen Menschenleben bezahlte. Zum Tag der Befreiung und des Sieges sagen wir:
NIE WIEDER soll ein deutscher Soldat sein Gewehr gen Osten richten –
NIE WIEDER soll von deutschem Boden Krieg ausgehen!
Immer wieder wird beteuert, dass in Deutschland die Lehren aus der Herrschaft des Nazi-Faschismus gezogen wurden. Wie verträgt sich das mit den ständigen russophoben Angriffen von Politikern und Medien, die Russland wieder zum Feind erklären? Das erste Opfer ist die Wahrheit, die unter der unerträglichen antirussischen und zunehmend auch antichinesischen Propaganda begraben wird, verbreitet von den GEZ-finanzierten Sendern bis zur privaten Springer-Presse oder einer „alternativen“ taz.
Wie passt zu den Lehren der Geschichte der Bericht „NATO 2030“, der „unsere Sicherheit“ von dem „unablässig aggressiven Russland“ und dem „Aufstieg Chinas“ bedroht sieht, weshalb man sich militärisch „auf eine neue Ära der Großmachtkonkurrenz mit China und Russland vorbereiten“ müsse? Was hat Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer gelernt, wenn sie den Vorwurf erhebt, Russland bedrohe Europa „konkret und unmittelbar“?
Die USA nutzen im Rahmen des Kriegsmanövers „Defender Europe 2021“ Deutschland als Aufmarschgebiet in Europa gegen Russland. Die Merkel-Regierung missbraucht deutsche Soldaten, um für den NATO-Partner USA diesen logistischen Kraftakt zu stemmen, zehntausende Soldaten und tonnenweise Kriegsmaterial Richtung russische Grenzen zu transportieren. Die NATO-Kriegstreiber reden von einer „Übung”. Sie üben für den Ernstfall: einen Krieg gegen Russland! Wir warnen vor dieser Kriegsgefahr!
Statt auf eine gesamteuropäische Entwicklung unter gleichberechtigter Beteiligung Russlands zu setzen und nach dem Zerfall des Warschauer Paktes auch die NATO aufzulösen, betrieben ihre Mitgliedsstaaten die Expansion der westlichen Militärallianz nach Osten bis an die russische Grenze. Mit dem völkerrechtswidrigen Luftkrieg gegen Jugoslawien im Frühjahr 1999 signalisierte die NATO ihre Stoßrichtung nach Osten.
Unter dem irreführenden Namen „Raketenabwehr“ wurden in Rumänien und Polen Raketen-Abschussrampen aufgebaut, die auch Mittelstreckenraketen mit atomaren Sprengköpfen tragen können. Sie werden von der Air Base Ramstein in der Pfalz gesteuert. Auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel lagern US-Atomwaffen, die von neuen F 18-Kampfflugzeugen der Bundeswehr ins Ziel getragen werden sollen.
Die deutsche Kriegsministerin will unseren Verbündeten USA beim Aufbau einer Drohkulisse gegen China helfen – und im Sommer die Fregatte „Bayern“ ins Südchinesische Meer kommandieren.
2% vom Bruttoinlandsprodukt für Krieg? Plötzlich ist auch die Grüne-Kanzlerkandidatin Baerbock dagegen – aber warum? Weil bei coronabedingtem Rückgang der Wirtschaftsleistung „dann ja unsere Ausgabenplanung heruntergefahren werden müsste“!
Bis jetzt ist es zu keiner direkten militärischen Konfrontation zwischen Russland und der NATO gekommen – vor allem aufgrund der besonnenen Außenpolitik der russischen Regierung. Doch Hochrüstung tötet schon im Frieden, und auch ein Krieg „aus Versehen“ wird ebenfalls wahrscheinlicher.
Deshalb unterstützen wir:
„Abrüsten statt Aufrüsten“!
Befreiung vom Faschismus heißt:
Frieden mit Russland!
Hände weg von Russland und China!
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